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28.04.2009 23:40 Uhr   #65
Dank meines Umzuges hatte ich ja eine größere Zwangspause mit Nachrichten hier auf der Webseite. Doch auch wenn hier nichts veröffentlicht wurde, hab ich mich "Offline" angestrengt und was getippst, was jetzt veröffentlicht wird. Und zwar etwas langes! Ich rede nicht von ein "paar Zeilen", sondern ich denke, so 20-30 min braucht nen "langsamer" Leser durchaus!

Ich hoffe das schreckt nicht ab. Schliesslich ist das Thema auch sehr "heikel", so dass man halt viel darüber sagen kann/muss. Es geht nämlich um eines der "gefährlichsten" Themen meiner Piratenpartei: Der Legalisierung von Internetdownloads im privaten Bereich! Das ganze zu erklären geht nicht in zwei Sätzen, ich hoffe daher ihr habt Zeit mitgebracht! Viel "Spass" und was zum Denken!
 
Wir von der Piratenpartei werden sehr oft zu einem unserer Kernpunkte gefragt, der sehr kritisch ist: Dem Download von Filmen, Musik, Software, ... und dass wir das sozusagen legalisieren wollen, im Namen der freien Verfügbarkeit von Wissen! Das ganze in kurze Worte zu fassen ist sehr Schwierig, daher versuche ich das mal hier genauer auszuformulieren!

Wir wollen, dass der Menschheit, egal welchen "Stand" sie innehaben, Zugang zu Informationen erlangen. Die Macht des Wissens hat schon annodazumal Luther mit seiner Bibelübersetzung gezeigt. Radikal und überspitzt gesagt, möchten wir solch einen Umbruch auch; wir möchten die Macht der Kirche ... äh, ich meine der Medienindustrien ... brechen! Wieviel Macht die Medien haben, sieht man vor allem an Nachrichten. Wir alle sind gewohnt, dass uns Informationen/Nachrichten aus der Welt schön aufbereitet präsentiert werden. Das "Problem", was wir Piraten jetzt sehen ist, dass zu viele Leute einfach die Informationen schlucken, ohne zu hinterfragen! Das klingt toll, kann aber zu etwas einseitigen berichten und "Glauben" führen! Ein Beispiel: Da wird groß im Fernsehn und auf der Frontseite der BILD mit dem "Riesenerfolg der Aktion Himmel" geworben. Schön und gut. Das von diesen 1000en Anschuldigungen so gut wie ALLE im Sande verlaufen sind, wird dagegen in den meisten, weitreichenden Massenmedien (BILD, Tagesschau, ...) todgeschwiegen. Warum? Weil es der "Herrschenden Kaste" wohl zugegen lief, dass ihr Misserfolg publik wurde. Die Ursprungsaktion war ja umstritten und, wie einige Gerichte erkannten, sogar möglicherweise Rechtswidrig und DANN nichtmal einen Erfolg erzielen... das ist ein Tritt in die Nüsse, der sich gewaschen hat! Noch interessanter wird das natürlich unter dem Aspekt, dass die Öffentlich Rechtlichen Medien ja gerade sowas als unabhängige Berichterstatter melden sollten; da sieht man mal wieder wie unabhängig die überhaupt sind: Nämlich gar nicht!
Aber es muss auch nur etwas "rebellisch" sein, schon wird mal Todgeschwiegen. Nach der Großdemonstration Freiheit statt Angst (bei der ich in Frankfurt ja auch anwesend war!) hab ich extra mal die Tagesschau (wohl die Nachrichtensendung mit der höchsten Popularität im Deutschem Fernsehn) geschaut und was war? ca. 30sek mit ein-zwei Bildern und drei Sätzen dazu. Kein "zu Wort kommen" der Verantwortlichen und dann sofort Schnitt zu irgendwelchen Nachrichten "am Hindukusch", als ob unsere Bürger- und Grundrechte, für die wir auf die Strasse gegangen sind, völlig unwichtig sind bzw. eine Demonstration von über 50.000 Menschen nicht erwähnenswert wäre! Das sich 10.000km entfernt zwei "Stammeshäuptlinge" kloppen ist natürlich viiiieeeel interessanter...

Doch gehen wir weg von der Berichterstattung, hin zu anderen Richtungen: Informationen können auch positive Aspekte haben und Personen aus Armut befreien! Wie das gehen soll? Ein Experiment in Indien hat es vorgemacht! Diese Personen dort hätten sich nie einen PC oder Internetanschluss leisten können, der freie Zugang war ihr Schlüssel zu Informationen und zu einem besseren Leben. Jaja, das klingt abgedroschen, aber wir haben hier die Beweise vor Augen! Deshalb dürfen Zugänge zu Informationen nicht gesperrt werden bzw. nur einer "Elite" vorenthalten sein! Alle Menschen müssen sich frei und unabhängig bilden dürfen. Speziell in der Forschung könnte sowas die Innovationen behindern (und hängt eng mit unserer geforderten Überarbeitung des Patentsystems etc. zusammen!) Das dies Geld kostet ist normal, womit wir wieder bei den Downloads sind: Diese sind "recht günstig" und wenn eine Person kein Geld für den "normalen" Zugang hat, dann muss es ihr möglich sein, trotzdem - privat, nicht-kommerziel! - Zugang zu erhalten!

Interessanterweise ist ja gerade bei Nachrichten/Informationen der kostenlose Weg gegangen worden! So ziemlich jede Zeitung/Nachrichtenmagazin hat eine Webseite, auf der sie - teilweise "völlig" getrennt, teilwese in Zusammenarbeit mit ihrem physikalischem Medium - Informationen kostenlos verbreitet. Ein paar Artikel aus dem "Original" müssen möglicherweise für kleines Geld freigeschalten werden oder detailierte Ausführungen gibt es nur im physischem Medium zu haben; aber der Großteil ist verfügbar.
Und hier fangen die "Probleme" eigentlich an: Zu Anfangszeiten des Internets, wenn man froh war nach 10sek eine Webseite aufgebaut zu haben, gab es eigentlich nur Informationen und Nachrichten Online. Vielleicht noch ein paar Bilder das war es. Musik oder gar Filme zu streamen wäre einfach noch zu langsam gewesen (und ohne Flat verdammt teuer), niemand hat es gemacht. ABER: Die User wurden daran gewöhnt (der Mensch ist ein Gewöhnungstier!), Inhalte sofort und kostenlos verfügbar zu haben!
Klar, das sich das dann später auch auf Musik und Filme auswirkt: Die Leute wollen die sofort haben; kostenfrei vielleicht sogar einige nicht, aber wo bekomm ich denn einen Tag nach Kinostart nen Film zum angucken für daheim her? Richtig: In Tauschbörsen und NICHT offiziell vom Händler!
Das hängt dann auch mit der Globalisierung zusammen! Nein, ich bin kein Globalisierungsgegner, ich finde Globalisierung toll! Leider funktioniert die Globalisierung tasächlich nur in der "Illegalität". Was ich meine an einem Beispiel: Vor einiger Zeit (2007) kam in Japan der Film Sukiyaki Western Django in die Kinos. Dank Teilnahme von Quentin Tarantino erfuhr auch die westliche Welt sehr früh davon und machte heiß darauf. Ich wollte den Film unbedingt sehen. Schickerweise war der Film komplett auf Englisch gedreht worden, also kein Problem für mich zu verstehen. Leider wohn ich nicht in Japan, deshalb blieben mir aber so als Deutscher/Europäer nur folgende Möglichkeiten:
1. Ich warte, bis der Film in die Deutschen Kinos kommt.
-> Japanische Filme kommen hier sowieso nur sehr selten ins Kino und wenn, dann mit mindestens. 1 Jahr "Verspätung", wenn nicht mehr! Glaub er ist immernoch nicht hier erschienen...
2. Ich warte, bis die DVD erscheint.
-> Bis DVDs erscheinen, kann eine ungewisse Zeit vergehen. Mit Glück vielleicht 1-2 Monate. Allerdings kommt hier noch das Problem des Imports hinzu: Import aus Japan... da kann man mal so mindestens 60 Euro für die DVD rechnen (wenn man Glück hat). Wenn die DVD in den USA erscheint, ist es vielleicht ein wenig billiger, dauert aber noch länger; vom DVD Erscheinungsdatum in Deutschland möchte ich mal gar nicht reden... Genauso wenig, wie von der Frage, ob der DVD-
Ländercode von Japan/USA mir möglicherweise sogar verwehrt, ihn hier anzuschauen (ohne wieder in die "Illegalität" abzuschweifen)!?
3. Ich downloade mir 2-3 Wochen nach erscheinen des Films den DVDScreener (wenn 2. eingetreten ist auch gleich den DVD Rip) "illegal".
-> Ich bin glücklich! Womöglich kann ich dann in 2 Jahren mir die DVD hier zulegen!

Da haben unsere Logistikzentren irgendwelche Super-Duper-Overnight-Express Angebote, so dass ich heute nen Packet abschicken kann und in 48h ist das im australischen Outback oder innerhalb von 1min erfahre ich das aktuelle Wetter am Kap Horn, aber Unterhaltungs-Medien könnte man in einen alten Holzkarren legen, diesen einem Esel anspannen und dann in unsere Richtung bugsieren, dass ginge immernoch schneller, als wie es sich heute verbreitet! Das kleinere Problem dahinter ist, dass die Hersteller denken, Leute in anderen Ländern verstehen die Sprache nicht, da muss erstmal Synchronisation her und angepasste Werbung, etc. Wrong! Es gibt verdammt viele Leute, die Englisch (speziell; aber auch andere Sprachen) können und auch gerne Filme/Serien im Original anschauen (weil sie sich die besch... eidene Synchronisation auf Deutsch nicht antuen wollen). Es ist ein gewisser Markt da, doch nun kommt Problem 2: Lizenzierung! Da ja jeder "Arsch" mit in den Geldpot greifen will, muss jeder, der in einem anderen Land einen Film verkaufen will, an den Rechteinhaber herantreten und eine Verkaufslizenz erfragen; die natürlich was kostet und dadurch natürlich keine "Nischen"produkte, wie Filme auf einer "fremden" Sprache anbieten, da sie wohl mehr Erfolg haben, wenn es den Film auf Deutsch (bzw. entsprechenden Landessprache) gibt... was wieder ewig dauert! Die Importkosten für den Privatmenschen hatte ich ja schon erwähnt. Hier muss, wenn wir wirkliche Globalisierung wollen, etwas geändert werden! Da gibt es natürlich viele viele Probleme, die nicht einfach beseitigt werden können; Hauptproblem vermutlich, dass viele Firmen sich querstellen, weil dann die Leute mehr aus dem Ausland einkaufen, wenn es günstiger ist (obwohl sie ja schon im Ausland zu geringen Lohnkosten produzieren... Globalisierung in eine Richtung nenn ich das!). Ist ja bereits jetzt schon so: amazon.co.uk sperrt neuerdings etliche Produkte für Deutsche Kunden! Als "Grund" wird angegeben, dass hier Indizierte Filme/Spiele aus England gekauft werden und es keine Altersprüfung gibt. Wie in dieses Schema z.B. ein XBox360-Controller fällt, bleibt aber zu erklären! Ich finde es grad nicht mehr, aber ich erinnere mich an eine DVD (nix Ü18, Dokumentation über ein Elektroauto): amazon.co.uk 6,99 Pfund, amazon.de 35 Euro. Was für Importkosten rechnen die da bitte drauf? Da kauf ich mir das wirklich direkt in England!
Worauf ich hier hinaus will: Das Internet ist Globalisiert, die Welt noch nicht. Muss da an einen Spruch aus Es war einmal ... der Mensch denken: "Es wird noch lange dauern, bis die eisernen Stränge nicht nur Städte und Länder verbinden, sondern auch die Völker!" So haben wir es jetzt auch mit dem Internet!

Aber zurück zu den Zeitungen: Auch die Zeitungen "meckern" inzwischen über Absatzeinbrüche und überlegen wieder mehr auf Bezahlbasis zu machen, aber jetzt muss man mal schauen, wie lange die dafür gebraucht haben! Napster, der "Urvater der Tauschbörsen", hat bereits 2002 einpacken müssen, Zeitungen "reagieren" erst jetzt! Und hier ist vielleicht auch ein Knackpunkt: Britney Spears mit einer Zeitung zu vergleichen hinkt möglicherweise ... sagen zumindest unsere Kritiker. Aber letztlich sind Musik und Filme auch nur eine besondere Form der Informations- und Nachrichtenübermittlung. Gut, ein "Ooops I did it again" hat jetzt nicht so viel Inhalt, wie die Nachricht vom Atombombenabwurf auf Hiroschima, aber vor allem in meinem Hauptmusikbereich - dem Rock/Metal - sind etliche Bands, die Sozial- und Gesellschaftskritische Texte verfassen/singen und zum Nachdenken anregen. Nicht umsonst sind viele Bands in weiten Bereichen der Welt eher misstrauisch beäugt, bis verboten, da sie ja die Menschen zu "Rebellion aufstacheln" oder allgemein nicht der Meinung des "Systems" entsprechen. Gut, viele Pop-Sternchen dürfen auch an manchen Orten nicht auftreten, haben da aber eher das Problem, dass sie zu "nackt" auf der Bühne rumhüpfen... aber andere Weltansichten sind auch ein beliebter "Grund" Auftritte zu verbieten.
Und auch Filme übertragen interessante Ansichten. Schaut einfach mal wieder Minority Report an, und vergleicht, was "wir" derzeit mit Vorratsdatenspeicherung, BKA-Gesetz, Online-Durchsuchung, ... aufbauen!
Vielleicht auch das Problem, dass Musik bzw. Medien allgemein vor allem "junge" Menschen begeistert; und wie wir wissen ist diese Gesellschaftsgruppe immer an Rebellionen beteiligt, da sie "nichts" zu verlieren haben! (s. Wartburgfest etc.). Sowas möchte man natürlich in der "Herrscherkaste" unterbinden!

Musik ist in meiner "Aufzählung" ganz am Anfang, was so runtergeladen wird, auch "Einzigartig": Bei Filmen und Software werden die "Künstler" im Normalfall einfach bezahlt und fertig. Wieviele Leute nun ins Kino gehen interessiert die Schaulspieler nicht, er hat sein Geld bereits. Genauso wird ein Programmierer bei Microsoft nicht danach bezahlt, wie oft nun Windows Vista gekauft wurde, er hat sein Gehalt. Vergünstigungen bei diesen gibt es höchstens in Bonuszahlungen (Programmierer) oder die Aussicht auf einen neuen Blockbuster und höheres Gehalt (Schauspieler). Nur bei Musik gibt es im Normalfall (manche lassen sich auch - noch mehr als sonst - über den Tisch ziehen) eine direkte Korrelation zwischen Verdienst und Anzahl der Verkauften CDs (oder mp3s) - Das ganze gilt auch für Bücher, aber eBooks haben derzeit noch einen geschwinden geringen Anteil an Downloads, das ist (bisher) zu vernachlässigen! In Anbetracht dessen, dass man alle Nase lang bei einem Film hört, dass er mehr Geld am ersten Tag eingespielt hat, als jeder andere Film zuvor und es Microsoft, Adobe, ... doch recht gut geht (Finanzkrise ja, aber immernoch Gewinn!), kann man da auch nicht wirklich von "Problemen durch Downloads" sprechen. Ich stelle also fest: Es hängt also im Prinzip nur an der Musik, wo die Macher möglicherweise nicht entsprechend entlohnt werden!

Nun wird es noch komplexer, als zuvor ;) Denn man kann Musik nicht mit Musik gleichsetzen! Je nach Genre läuft es ganz anders ab, bzw. sind die Künstler ansich auch völlig anders aufgestellt. In der Klassik (und möglicherweise Volksmusik) sind die Künstler (die CDs etc. veröffentlichen) im Normalfall Vollprofis, sprich, die Leben von der Musik. Im Rock/Metal/Indie dagegen ist es eher Normal, dass die Leute neben der Band noch einen Job haben. Selbst Bruce Dickinson arbeitet als Pilot und der hat es eigentlich nicht nötig, extra Geld zu verdienen, aber er tut es trotzdem. Man muss hier im Prinzip zwei Gruppen unterscheiden, wo ich mal ein nettes Zitat eines Künstlers (Maler) benutzen kann: "Ich möchte für die Kunst Leben, aber nicht von der Kunst". Soll heissen: Man muss unterscheiden, welche Künstler es wegen des Geldes machen (bzw. sagen wir mal neutral: als Beruf) und wer es wegen der Kunst macht. Die Musikindustrie erkennt ja andauernd das "Ende der Musik", weil es sich ja nicht mehr lohnen würde, usw. Die zweite Gruppe aber interessiert das nicht; die machen Musik auch ohne das die Millionen rollen. Es gibt da draussen soooooo viele Musiker/Bands/... die machen seit Jahr(zehnt)en Musik, kennt aber ausser dem lokalen Umfeld eigentlich niemand. Die machen Musik nicht wegen des Geldes, sondern der Musik wegen! Klar freuen die sich über etwas Kohle (also so mehr, als nur zu überleben) in der Tasche, aber das ist nicht das ausschlagende Element. Somit kann man ganz beruhigt sein: Selbst wenn alle Musik legal frei verfügbar und kostenlos ist, wird immer noch neue Musik nachkommen!

Natürlich möchte ich jetzt Berufsmusikern nicht den Job kaputt machen, und auch bei den anderen Punkten stellt sich vielleicht die Frage: "Wie soll das denn nun finanziert werden?". Ich möchte dies versuchen zu klären. Hauptpunkt bei den meisten ist: Dienstleistung im weitesten Sinne, bzw. Mehrwert. Bei Filmen ist das noch am einfachsten, denn ich habe ja schon erwähnt: Die Leute gehen "immernoch" wie verrückt ins Kino. Das Kino ist sozusagen der Dienstleister, der den Mehrwert einer riesen Leinwand und gemütlicher Filmatmosphäre bietet. Auch ein Punkt ist natürlich, das entsprechende DVDs verfügbar sind. Theorie der Filmindustrie ist zwar, dass DVDs die Kinoeinnahmen heruntersetzen, aber das is Quatsch; Niemand (nahezu; einige Millionäre vielleicht) hat zu Hause ein entsprechendes Heimkino, das das wirkliche Kino ersetzen kann.
Bei Software wird bereits heute - vor allem im OpenSource Bereich - Hauptsächlich Geld über Support und Betreuung verdient. Oder einfach nur, dass es keine Werbeeinblendungen gibt oder einen weiteren Mehrwert bietet. Beispiel für so etwas wäre das Antivirenprogramm Avira. Ein kostenloses Antiviren Programm (das ich gerne empfehle!), das sich gegen Bezahlung auch zum Anti-Spyware und Spam-Filter aufrüsten lässt (und einige weitere "Goodies" bietet)!
Bei Spielen wird es interessant. Dienstleitung kann da höchstens damit Erfolgen, dass man z.B. Online spielen kann gegen Geld. Also nicht so "Stundenweise", sondern für einen Onlinekey, wie wenn man das Spiel kauft. Blizzard (und andere) macht es vor: Die meisten Spiele können absolut frei runtergeladen werden. Gut, den Key braucht man dann bereits bei der Installation; aber ich behaupte mal: Würde der kommende Hit Starcraft II von Blizzard einfach zum Download bereitgestellt werden und der einzige Mehrwert eines Kaufs der eigentlichen Spielebox wäre ein Handbuch, physische CD und einen Key für das Battle.Net, das Spiel würde immernoch wie verrückt gekauft werden (und ich wäre einer von diesen!). Einen anderen Weg ist Beispielsweise Ubisoft mit Farcry gegangen: Das Spiel gibt (gab? Glaub war Zeitlich begrenztes Angebot...) es kostenlos zum Download, dafür wird während der Ladebildschirme Werbung eingeblendet! Aber das stört nur minder! In der Software- und Spielewelt allgemein hat man ja schon früh den Werbewert von Demos/Shareware und Werbeeinblendungen erkannt; das kann man noch ein wenig Ausbauen und alles ist Gut.

Bleibt wieder die Musik. Das Hauptroblem für einen Musiker ist natürlich bekannt zu werden. Denn je mehr Menschen einen kennen, desto mehr gibt es potenzielle Käufer für seine Produktion! Je nachdem, WIE bekannt man ist, muss die Produktion auch gar nichts taugen; siehe die musikalischen "Erfolge" einer Paris Hilton, um nur ein - aus Prinzip nicht verlinktes! - Beispiel zu nennen! Da kann mir auch keiner verzählen, dass er/sie Probleme mit Geld verdienen hat: Wer bekannt, berühmt (berüchtigt) ist, kann mit seiner Musik verdienen, auch wenn er sie kostenlos zum Download stellt! Großes (und nicht so "negativ behaftetes") Beispiel ist dafür für mich immernoch Nine Inch Nails und ihre "Aufzugmusik" Ghosts I–IV; an einem Tag 750000$ verdienen, im Prinzip für "nichts", ist ja wohl Top! Aber ohne ihren - halt in den vielen Jahren ihres Schaffens gewachsenen - Bekanntheitsgrad wäre das "Experiment" wohl misslungen!

Aber gehen wir mal vom talentierten, unbekannten Musiker aus. Je nachdem, was für Musik man macht, ist erstmal das große Problem, etwas zu produzieren und das sinnvoll. Am wenigsten Probleme hat man da vermutlich im Techno: Ist ja eh alles schon Computer, also kann da beim abspeichern als mp3 gar nichts passieren. Bei Instrumentalisten/Sängern wird das schon bedeutend schwerer. Es gibt viele Instrumente, die inzwischen schon gute Line-In/Aufnahmemöglichkeiten bieten, doch für gute Qualität muss dann doch was hingelegt werden; einfach in ein Mikro zu Schrammeln, Tröten, Husten, ... ist im Normalfall nicht genug! Sobald man nicht mehr alleine musiziert, muss man das ganze auch noch Mischen, was Können erfordert; auch hier muss möglicherweise erstmal Kohle an einen Profi gegeben werden. Natürlich kann man es mit einfachen Mitteln und selbst machen, die Qualität ist dann aber möglicherweise unter aller Sau und mögliche Musikfans werden nicht zugreifen, da sie abgeschreckt werden! Wobei diese "Grundausgaben" wohl kaum zu umgehen sind: "Sponsoren" namens Labels kommen halt erst ins Spiel, wenn eine Band/Musiker bei ihnen untergekommen sind und dafür sollte man ihnen ja etwas präsentieren, was man so macht!

Hat man nun etwas produziert gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Ist der "klassische" Weg, dass man mit seinem Werk an ein Label heran tritt. Wenn man genommen wird (bei Ablehnung kann man ja noch Weg zwei Versuchen) hat man mehrere Vorteile: Die Kosten fallen weg, da übernommen. Es gibt bereits Verbindungen zu etlichen Händlern, wo die CD verkauft werden kann. Erfahrung mit Promotion und Werbung. usw. Man kann auf erste größere Touren gehen, sich vielleicht auch besseres Equipment anschaffen und generell seinen Bekanntheitsgrad erhöhen. Und wenn man bekannt ist, ist eigentlich schon "alles" erledigt, wenn man sein Schaffen nicht selbst völlig zerstört!
Nachteil des ganzen ist natürlich: Da die Labels ja etliche Ausgaben haben für das ganze, möchten diese natürlich ihren Teil des Kuchens haben: Der Verdienst ist - natürlich vom Vertrag abhängig - recht gering und man gibt einiges von seinen Rechten aus der Hand! Vor allem letzteres haben einige Bands schon schmerzlich feststellen müssen: Da wird das Label gewechselt oder kündigt so allgemein (vielleicht für Weg 2) und man kann plötzlich nicht mehr seine alten Songs vermarkten, da die Vermarktungsrechte noch beim Label sind und dieses sie nicht rausrückt. So verschwinden so manche Werke in der Versenkung, da sie nicht mehr Veröffentlicht werden können/dürfen! Nicht schön!
Natürlich darf man auch nicht Label gleich Label setzen. Vermutlich sind gerde die kleineren Labels mehr an den talentierten, aber unbekannten, Künstlern interessiert. Leider gibt es dahingehend ja auch die "Masche", dass die Verträge dann von großen Labels aufgekauft werden...

2. Ist der "steinige" Weg: Man macht alles selbst, vom vom ersten Verbreiten seiner Musik, über Aufnahmestudio mieten, bishin Konzerte organisieren, etc. Das ganze ist eine Heidenarbeit, die ordentlich viel Kohle kostet. Doch der Vorteil liegt in der Hand: 100% vom (hoffentlichen) Gewinn gehen in die eigene Tasche! Die Aussagen mancher, das Labels nicht mehr benötigt werden, ist Quatsch. Es ist nur so das sie - schon fast Marktwirtschaftlich (vielleicht auch ein "Problem" für manche, die mit dem Linken Bein in einer Grube stehen) - nun viel mehr Konkurrenz bekommen! Vor 30 Jahren war ein eigener Ansatz nahezu undenkbar und die vereinzelten, die es "Solo" schafften, kann man vermutlich an einer Hand abzählen. Ein prominentes Beispiel, die diesen Weg schon recht lange
gehen sind übrigens Die Ärzte (aus Berlin), die sich ihr eigenes Label gegründet haben (das keine anderen Bands beinhaltet). So laufen alle Fäden bei ihnen zusammen und können so "tun und lassen, was sie wollen". Glaube nicht, dass ein externes Label mitgespielt hätte, als sie ihr neuestes Album einfach zum kostenlosen Download gestellt haben, nur wegen nem blöden Spruch auf nem Konzert!

Gut, nun hab ich viel geblubbert über Hintergründe und Ausgaben, hab aber immernoch nicht gesagt, wie die nun Geld verdienen sollen. Zuerst einmal: Gar nicht! Die Theorie, man macht ein wenig gute Musik, lehnt sich zurück und verdient Geld, kann jeder begraben! Man muss erstmal investieren. Das braucht ja erstmal gar kein Geld sein, sondern mehr Zeit und Einsatz. Ein Violonist, der Berufsmusiker werden will und entsprechendes Talent hat, muss entsprechend viele Stunden seines noch arbeitslosen Lebens mit Üben, Üben, Üben aufwenden, um in ein Sinfonie-Orchester aufgenommen zu werden. Alternativ kann er auch den "gefährlicheren" Weg eines Solo-Violonisten einschlagen, wo er sich dem Klassikpublikum entsprechend präsentieren muss mit vielleicht auch eigenen Kompositionen und/oder speziellen Interpretationen von Stücken. Letztlich sind Klassikfans sowieso um einen guten Sound bedacht und werden sich nur ungern so "Musikzerstörende" mp3s antun! Da ist also kaum Gefahr der Downloads!
Bleiben wir also bei "normalen" Bands. Gut, auch da kann man möglicherweise in einer bestehenden, bekannten, berühmten Band einsteigen, wenn die mal wieder einen Musiker auswechseln, ist aber im Prinzip genauso schwer. Ausserdem möchte man ja vielleicht sein eigenes Ding machen. Hier bleibt nur der Weg der kleinen Schritte.
Gehen wir mal von der Annahme aus, dass es wirklich Legal wäre, jegliche Musik frei herunter zu laden; ich betone es nochmal: Für private Zwecke! Kommerzieller Nutzen wäre immernoch verboten! Hier hätten wir schon die erste Einnahmequelle für einen Musiker: Seine Musik soll für irgendwas genutzt werden. In Extremo hat vermutlich auch war für ihren "Auftritt" in Gothic kassiert. Weiterhin bedeutet die freie Verfügbarkeit der mp3s ja nicht, dass nicht trotzdem was bezahlt werden soll, wenn einer eine physische CD erwirbt. So ein Beispiel hätte ich jetzt direkt mal aus der Spielewelt: Runes of Magic, ein neues MMORPG gibt es frei zum runterladen und spielen. Trotzdem ist das Spiel im amazon-Spiele-Verkaufsrang derzeit (2.4.2009) auf Platz 4! Da haben einige Tausende zugegriffen! Ähnliches aus der Musik hat Medienträchtig Radiohead gemacht und für ihre CD von jedem einen beliebigen Geldbetrag überweisen lassen. Radiohead haben ja - nach den Kommentaren einiger Downloader zu schliessen - sogar den Fehler gemacht, nicht einfach nen Überweisungslink anzugeben, sondern nur direkt beim Download konnte man überweisen. Manche fanden dies blöd, da sie erstmal die Musik hören wollten, bevor sie entscheiden, wie viel Geld es ihnen Wert wäre! Was dabei rumgekommen ist, ist leider nicht bekannt, aber in Anbetracht dessen, dass sie im Prinzip nur 0en und 1en vergeben haben, sollte unter dem Strich was Positives herausgekommen sein! Mal ganz abgesehen davon gibt es noch genug Fans - mich eingeschlossen - die halt gerne was im Regal stehen haben und nicht nur was auf der Festplatte. Das erklärt, dass die CD-Version letztlich (laut Wikipedia/mediatraffic) weltweit über 1,4 Millionen mal verkauft wurde! Mei waren die Downloads schädlich...

Weitere Einnahmequellen sind selbstverständlich Konzerte! Während man zu Beginn vielleicht drauflegt (Weg 2), sollte mit steigendem Bekanntheitsgrad dann langsam doch was auf dem Konto landen. Megaberühmtheiten verdienen auf einer Tournee vermutlich mehr, als mit den CD Verkäufen! Aber so weit sind wir ja noch nicht. Hier muss man aber - je nachdem, ob man da überhaupt die Kontrolle hat - darauf achten, dass die Preise nicht exorbitant sind. ... Gut, das ist jetzt meine Meinung, aber mir fällt halt keine Band ein, die mir derzeit mehr als 50 Euro wert sind, zu sehen! Sorry AC/DC, Rolling Stones, ... sterbe ich halt vielleicht ohne einige Weltberühmtheiten des Rocks gesehen zu habe! Wobei ich gerade am überlegen bin, was davon zu halten wäre: "Alle Musik frei zum Download, Tausch, ... aber die Ticketpreise werden generell erhöht!" Müsst ich vielleicht mal irgendwie ne Umfrage starten und mich selbst fragen, ob es das wert wäre! Dabei spielt ja auch der "Reseller" Verdienst mit. Also wenn andere Bands die eigenen Lieder spielen, dann bekommt man was davon! Gut, das läuft derzeit über die GEMA; und solange die ihren komischen Verteilschlüssel und Gebahren nicht ändern, so lange steh ich auch zu meinem derzeitigen Header! Da muss sich was ändern, ansonsten würde mir die ja sogar gefallen... so ist das halt mit Monopolstellungen!
Weiter aber mit Verdiensten sind wir nun beim Merchendise. T-Shirts (auch hier gibt es exorbitante Angebote! Ich hab 20 Euro Die-Hard-Fan-Limit; da fallen schon ETLICHE Bands aus dem Spektrum!), Tassen, Aufkleber, Unterhosen, Kondome, ... Verdienst Verdienst verdienst.

Um mal so langsam zum Schluss zu kommen: den Musikern brechen die CD Käufe weg (und können mit kostenpflichtigen Downloads nicht komplett kompensiert werden), das kann man möglicherweise als Fakt stehen lassen ... Aber ist das so schlimm für den Musiker? Wenn ich da solche Statistiken sehe, fehlt da dem Künstler jetzt nicht unbedingt viel; eher den Labels, die es sich dann vom Musiker holen! Klasse oder? Kämpfen für die "armen Künstler" und zocken diese aber ab! (ich möchte erwähnen, dass nicht alle Labels soooo schlimm sind, wie ich es hier Darstelle!). Anderer Fakt ist eben, dass die Küstler nicht nur mit CD-Verkäufen Geld verdienen, sondern nur ein - vermutlich recht "kleiner" - Teil des ganzen Einnahmen-Spektrums ist! Verarmende Musiker braucht man also nicht herbeisehen; müssen höchstens halt mal ihren Koks-Konsum herunterschrauben auf 4x die Woche! Wenn nun ein Musiker daher kommt und meint, dass seine Haupteinnahmen durch CDs kommen, dann sollte er sich mal Gedanken über seinen (Knebel)Vertrag machen und mal ein-zwei Konzerte spielen! Ich kenne zwar einige Bands, die gar nicht oder nur sehr selten auf Tour sind/waren (z.B. Bathory, Stream Of Passion, Falconer, ...), aber die haben ihren Merchandise und ihre Musik wird auch genug gekauft. Wobei ich vielleicht auch hier so im "Metal-Untergrund" sehe, dass sich hier nur sehr sehr wenige Bands über Filesharing aufregen. Die "Aufreger" sind doch wieder die, die es gar nicht nötig haben! Berühmtes Beispiel war ja damals Metallica; haben sich aber inzwischen auch ein wenig gewandelt (behaupten sie zumindest)! Oder aber vielleicht seh ich ja deshalb ein wenig durch Rosa Gläsern, da ich nicht im Pop-aka-Massenmusik-Business verkehre! Ich möcht nichts gegen Pop ansich sagen, aber bei DSDS, Popstars, ... geht es einfach pur um Geld; klar das DIE rumheulen! Aber da brauchen die auch nicht mit "die armen Künstler" argumentieren; die sind ihnen nämlich völlig egal!

Ich hoffe ich konnte ein wenig aufzeigen, dass Downloads nichts schlechtes sind! Daher: am 7. Juni Piraten wählen! Wir zählen auf euch!
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