02.08.2023 19:50 Uhr #267
Mein Standard Festival jedes Jahr, das
Baden in Blut ist ja schon wieder einige Zeit Geschichte.
Zudem sind ja auch meine Bilder vom Event schon länger hier auf der Seite zu sehen. Ihr könnt die Bilder
Hier (Aufbau/Freitag) und
hier (Samstag/Abbau) anschauen.
Aber wollte auch noch ein paar Worte darüber verlieren! Letztes Jahr war ja
seeehr kurz, diesesmal etwas mehr und Fließtext!
Viel Spaß!
Mittwoch
Bin gut durch die Autobahnen gekommen, daher kurz nach Mittag vor Ort. Aber, wie üblich, schon
einiges Aufgebaut. Aber natürlich nicht alles. Nach kurzer Begrüßung, etwas akklimatisieren, Bier probieren (dieses Doppelhopfen ist nicht so dolle...) und Schuhe wechseln ging es schon an Zäune; und Zaunsteine; dann Bierbänke; und keine Ahnung, was ich alles herumgeschleppt und getragen und gelegt (Kabel) und gemacht habe. Man packt halt an. Wie so viele andere auch! Es waren sehr viele Leute da. Da gingen viele Dinge sehr schnell und umkompliziert. So muss es sein! Deshalb bin ich da jedes Jahr und habe Spaß!
Zu erwähnen wäre noch, dass es Abends die traditionelle Pizzabestellung gab. Und als fast alles an
(Party)Pizzen verdrückt war und alle satt waren, kam die ebenso übliche Ansage: "oh, es kommt nochmal gleichgroße Runde Pizza!" ... Endete damit, dass ich gegen Später dann mal aufgeräumt habe und glaube so 7 Pizzaschachteln in den Kühlwagen verfrachtet habe ...
Aber ein netter Abend mit schönem Whisky und Trinkenausklang war es trotzdem!
Donnerstag
"Der frühe Vogel fängt den Wurm!" ... und man ist leider auch früh wach und direkt wieder im Aufbau beschäftigt. Donnerstags ging es rund! Mein Schrittzähler im Telefon behauptet, ich hätte 40.000(!) Schritte gemacht! Wow! Aber ich spüre auch meine Füße.
Auf jeden Fall same old, same old. Also weiter Zäune und Bierbänke. Wobei letzteres schon fast Problem war, dass manche "externen Zelte" noch nicht aufgebaut waren, so dass wir kurz einen Biergarten
drunter zimmern konnten - weiterhin sehr viele Helfer vor Ort, fantastisch! Haben auch mit Sichtschutz angefangen; hatten wir am Tag zuvor nicht, weil windiges Wetter vorhergesagt war.
etwas warten mussten wir auf unsere Bandcontainer und Aussichtsplattform. Noch länger sogar auf unsere Toilettenwagen! Hier hab ich bei Dunkelheit noch mit Taschenlampen geleuchtet, bis das erledigt wurde. (Das war der Beginn meiner Toilettenbeauftragung...) Dann konnte endlich zum gemütlichen Teil des Abends übergegangen werden. bzw. hatte der schon davor angefangen. Denn entgegen der Tradition gab es keine Pizza *schock* sondern es gab von einem Stand, der auch dann auf dem Festival Essen macht,
Catering für den Aufbau! Topessen! War auch beeindruckt vom Chili con fake Carne (Veganer Fleischersatz) und natürlich von den Brownies hinten dran ;)
Aber auch hier ging es noch mit ein paar Drinks in die Nacht!
Freitag
Erster Festivaltag. Aber geht ja Freitags erst Nachmittags los, damit wir letzte Dinge erledigen können. Aber man muss direkt auf das Festival eingehen:
Entgegen den letzte Jahren, wo wir wegen der "späten" Anfangszeit weniger Tickets in den Verkauf gegeben haben, gab es dieses Jahr Freitag und Samstag die gleiche Anzahl Tickets. Samstag war Ausverkauft, Freitag so 90%. Und damn, die 90% haben wir zu spüren bekommen. Wobei wir aber eigentlich nicht sicher sind, was genau passiert ist: Aber es waren "alle" Leute schon vor Beginn in der
mega langen Schlange für die Bändchen! Es ging bis weit zu den Parkplätzen zurück. Habe etwas von 1 1/2h Wartezeit gehört. Damn... sowas hatten wir noch nicht! Mal schauen, was wir da nächstes Jahr dagegen tun.
Aber so konnten sich auch die Bands der frühen Stunde über eine gute Menge vor der Bühne freuen! Ich war derweil gut auf dem Gelände unterwegs und habe Leute fotografiert. Hier ein
repräsentatives Bilder für unsere eleganten Gäste! ;) Ansonsten kümmerte ich mich ein wenig um die Toiletten - ich erwähnte es - und lies Toilettenpapier ordern, was unser "Einkäufer" gut gemacht und uns genug Großpackungen für drei Baden in Blut in den Container gelegt hat! Deshalb bekommt er hier eine
Bildverlinkung bei einer kleinen Essenspause!
Der Tag verlief ansonsten toll und gut, alles hatten Spaß, das Bier war kalt, die Bands gut aufgelegt und ich muss nochmal diesen Stand vom "Catering" erwähnen. Diese hatten im normalen Festivalessensangebot: Ofenkartoffel mit Lachs. Hab ich in der Variante erst am Samstag gegessen, aber am Freitag Abend waren noch zwei Lachse vorbereitet gewesen, aber nicht verkauft. Wir Helfer "opferten" uns also und löffelten puren Lachs aus der Alufolie! Mjam! Natürlich wurde dazu noch getrunken, aber es gibt ja noch einen Festivaltag, also ging es brav um 2 Uhr in den Schlafsack!
Samstag
Ausschlafen ist nicht! haben ja diesesmal weniger Zeit, alles herzurichten bzw. wieder
klar Schiff zu machen. War also schnell ein wenig am Aufräumen und zurück zu meiner Bestimmung: Den Toiletten! Die Dixies hatten ja Leute, die sich darum gekümmert haben, aber die Wassertoiletten mussten gemacht werden. Hier kamen mir die Dixieleute glücklicherweise bei einer verstopften Toilette zu hilfe, hatten nämlich keinen Pümpel. Aber wer braucht das schon, wenn man das Ganze einfach zurück saugt? Mjam ... öhm, so ähnlich. Auf jeden Fall bekam ich da beim Kloputzen direkt einen Dank eines Gastes - you are welcome - da freut man sich.
Diesen Tag gab es zum Glück keine lange Schlange; die meisten Leute waren ja mit Bändchen ausgestattet, also nicht sehr viel zu tun am Eingang. Und ich ging bald wieder dazu über Leute und
Einhörner zu fotografieren. Es war noch voller, als Freitag. Eigentlich waren nicht sooo viele Tickets mehr verkauft, aber man merkte es einfach. Ich konnte noch eine Helferin zum kichern wie ein kleines Kind bekommen nachdem ich sie mit
Dark Funeral abgelichtet hatte und am Abend, als ich Toilettenpapier auf der Damentoilette aufgefüllt hatte (ja, ich wohn da...) meinte eine in der Warteschlange: "So schnell hast du noch nie so viele Frauen glücklich gemacht!" :D
Der letzte Headliner, Dark Tranquillity, hat auch noch
ordentlich abgerissen und auch unsere
Maniacs bekamen den verdienten Organisationsapplaus!
So, das wars, auf zum Trinken! Prost!
Wobei ich doch etwas platt war und mich schon irgendwie so um halb Vier hingelegt habe...
Sonntag
Ah, gute 4h Schlaf! Aber das war noch viel. Denn ich wurde von ein paar geweckt, die waren gar nicht im Bett! Und teilweise hab ich mich erst am späten Nachmittag von ihnen verabschiedet, da haben sie immer noch nicht geschlafen gehabt! Endlich normale Leute hier!
Aber immerhin hatten sie schon einiges
aufgeräumt. Da konnte ich mal wieder zum Klo gucken ... wobei ich da diesesmal nichts gemacht habe. Festival ist rum! Muss keine Besucher mehr befriedigen! Pech! :P
Es war dann sehr krass anzusehen, wie wir da alles abgebaut haben. Also nicht, dass wir das nicht schon oft gemacht haben, aber es ging so schnell! Wie beim Aufbau richtig Mannschaft da und Zäune sind geradezu geflogen! Auch gab es wieder Catering für uns! Steak, Gulasch, Curry, ... der Hammer! Allerdings auch schnell weggeputzt. Hier haben anscheinend ein paar Leute nichts mehr abbekommen. Naja, müssen wir anpassen.
Es hat sogar noch zu einem kleinen
Beisammensein gereicht. Wobei hier auch Kritik gab: Es war verdammt viel weg. Aber das waren so die "Manpowersachen". Es war dann so "Kleinkruscht" über, wo sich nicht mehr so viele draufstürzen konnten. Das hat dann die Abbauzeit dann doch etwas verlängert. Trotzdem waren wir "fast" schneller als die Bühne! Auch mal was! Aber dieses "Ende" hat mich auch etwas müde gemacht, daher muss ich euch mit einem Bild
verabschieden, wo noch nicht alles weg ist. Hab nix besseres. Glaubt mir einfach, dass das Gelände sehr gut suaber und leer war!
Soweit der Bericht!
Bis zum nächsten Jahr!
...
Oh, aber muss kurz noch das aktuell stattfindende Wacken-Festival erwähnen. Oder besser: Das
Wetter! Wir hatten auf dem Baden in Blut perfektes Festivalwetter! Das ist ein Tipp für die Zukunft! ;)
22.06.2023 09:23 Uhr #266
Ich hab hier ja einige Reviews zu Videospielen gemacht. Und hatte auch mal erwähnt, dass diese meist so "Nischenspiele" sind und nicht sehr bekannt. Heute wollen wir uns mal ein Spiel anschauen, dass etwas Bekannter ist. Wobei ... ist das so? Wir kommen gleich dazu. Zuerstmal die Vorgeschichte:
Ich weiß nichtmal mehr wer es genau war, der
Chained Echoes irgendwo auf Twitter erwähnt hat und es meinen Aufmerksamkeitshorizont überschritten hat. Auch nicht mehr so wichtig. Auf jeden Fall hab ich mal danach gesucht und die
Steamseite gefunden. Sah ganz interessant aus, deshalb hab ich mal den Browsertab offen gehalten, um mich da sozusagen daran zu erinnern.
Dann - etwa zwei Wochen später - hab ich einen Artikel über den
Deutschen Spielerpreis gelesen, die vergeben wurden. Und lese da plötzlich "Chained Echoes".
Was zum Teufel? Das ist ein Spiel aus Deutschen Landen? ... Tatsächlich! Ok, das muss man dann wohl tatsächlich mal unterstützen! Also hab ich - vielleicht nicht direkt 5min später, aber innerhalb von ein paar Tagen - das Spiel tatsächlich gekauft! Und kann jetzt im Rückblick sagen: Ich bereue nichts!
Aber nochmal zurück zum Anfang und "bekannt". Denn man kann ein Spiel, dass einen "großen" Entwicklerpreis eingeheimst hat, nicht direkt als "unbekanntes Nischenpodukt" bezeichnen. Etwas extremer hat das mal
Cameron von LRR ausgedrückt: "Once something has won a Nobel Price, it is not spoiler material anymore!". Finde den Clip jetzt spontan nicht mehr, aber ging glaube um Herr der Fliegen - der Autor hat einen Nobelpreis der Literatur gewonnen - und in einem Stream wurde darüber geredet, was darin passiert. Und irgendwer von den Zuschauern kannte das noch nicht und meinte "man solle das doch nicht spoilern!" was Cameron bescheuert fand.
Aber ich schweife ab. Auf jeden Fall ist Chained Echoes mit - mehreren - Preisen beschenkt worden. Ist aber weiterhin ein sehr unbekanntes Spiel, was nicht jeder kennt. Zudem ist das Spiel auch nicht von einem großen Studio erschaffen worden, sondern von einem kleinen Indieentwickler. Und ich schreibe hier in Einzahl nicht, weil ich damit "ein Indiestudio" meine, sondern "eine Person"!
Matthias Linda heißt der Mann, der 7 Jahre an dem Spiel gesessen hat. Natürlich gab es auch andere Leute dabei. z.B. für die Musik war jemand externes zuständig und einige andere Dinge auch. Aber die waren "nur" für das Spiel eingekauft und sind keine festen Beschäftigten der "Firma", wenn man das so nennen will. Wir sind also durchaus noch in einem Nischenbereich.
Das mal zum Hintergrund des Spieles. Lasst uns jetzt mal anschauen, was es überhaupt ist.
Chained Echoes ist ein Rundenbasiertes RPG, das etwas "nostalgisch" sehr ähnlich klassischen RPGs aus der Super NES Ära ist. Im Spiel kommen dann auch etliche Anspielungen auf einige dieser alten Spiele vor. Wenn ich kurz mal zwei "Spoilern" darf:
Die erste Minute des Spiels ist eigentlich identisch der 1 Minute von
Chrono Trigger.
oder
Im Spiel gibt es eine Nebenquest, die "Two-Winged Angel" heißt. Was eine Anspielung auf eines der bekanntesten Lieder von Final Fantasy VII ist:
One-Winged Angel
Man kann noch sehr viel mehr finden, aber das müsst ihr selber machen ;)
Ich hatte gerade "Rundenbasiert" geschrieben. Das benötigt vielleicht für "Uneingeweihte" noch eine Erklärung. Es gibt im Prinzip zwei "große Typen" an RPGs in der Videospielwelt. Es wird hier hauptsächlich das Kampfsystem unterschieden.
Die einen werden gerne als "Action-RPG" bezeichnet. Das bedeutet das Kampfsystem ist in "Echtzeit". Also Gegner sind direkt vor deinem Charakter zu sehen und man muss halt irgendeine Taste drücken, um einen Angriff zu machen. Man muss sich die ganze Zeit auch noch bewegen und möglichen Angriffen des Gegners auszuweichen. Es ist halt viel "Action" ohne Pause. Beispiel hierfür wäre z.B.
Secret of Mana oder - wenn man mal in die "Neuzeit" schauen will - sogar
Witcher 3.
Auf der anderen Seite sind die Rundenbasierten RPGs. Hier wird bei einem Kampf im Normalfall in eine extra "Kampfszene" umgeschalten. Denn nun haben wir ein eigenes Kampfsystem in "Runden" eben. Was bedeutet das? Nun, hier haben die Charaktere - und auch die Gegner - irgendeine Eigenschaft (meist etwas Richtung "Agilität"), die bestimmt, wie schnell jemand ist. Die "ursprüngliche" Variante war tatsächlich, dass Kämpfe in Runden stattfanden. Also diese Eigenschaft bestimmt die Reihenfolge, wann ein Charakter oder Gegner in einer Runde angreifen/agieren kann. Wir hatten also einen "Stopp", wo nichts passiert und man für jeden seiner Charaktere einen Befehl (Angriff, Zauber, ...) geben konnte und dann konnte man die Runde starten und in der Reihe wird dann jeder Kampfteilnehmer abgearbeitet. Sind alle durch, sind wir wieder im Stopp und neue Befehle können gegeben werden. Falls durch irgendwelche Effekte/Zauber die Geschwindigkeit der Kämpfer sich verändert hat, kann sich dann die Reihenfolge ändern! Es gibt keinerlei "Bewegung" der Charaktere, sondern alles ist statisch. Obig im "Action" ist die Position eines Charakters sehr relavant!
Diese "Runden" haben sich über die Jahre und Spiele weiterentwickelt. Es gibt auch "Hybridsysteme" die das etwas kombinieren. Könnte da viel erzählen, aber wir betrachten mal jetzt, wie Chained Echoes aussieht:
Es gibt hier keinen, erwähnten "Stopp", sondern man sieht in der oberen, rechten Ecke des
(Kampf)Bildschirms die Reihenfolge, wer nacheinander dran ist. Wenn ein Charakter (oder ein Gegner) dran ist, geht das "Kampfmenü" auf und kann genau für diese Einheit einen Befehl setzen (oder der Gegner macht was). Man kann hier so lange brauchen, wie man will. Wenn grad der Kaffee fertig ist, kann man auch aufstehen und es passiert nichts. Kann also genau überlegen, was man machen möchte. Was tatsächlich mit diesem System (und auch schon in "alten" Spielen umgesetzt) möglich ist, ist dass ein sehr schneller Charakter möglicherweise gleich zwei "Runden" und Aktionen bekommt, bevor ein recht langsamer Charakter überhaupt was machen kann. Das führt beim Spielen dazu, dass man sehr gerne seine eigenen Charaktere mit Zaubern/Effekten sehr schnell macht und die Gegner verlangsamt. So hat man sehr viel mehr Möglichkeiten und Angriffe, bevor der Gegner etwas machen kann.
Chained Echoes hat zu diesem eher bekannten Kampfsystem (ich muss hier immer an Octopath Travler denken) noch einen(zwei) Twist. Und zwar gibt es oben Links eine "Overdrive"-Leiste. Bei jedem Kampfbeginn ist diese sehr weit links (nicht 0%, vielleicht 20%) "gefüllt". Und mit jeder Aktion, die man macht, "füllt" sich diese. Ab ca. 50% erreicht man den "Overdrivestatus". Ab hier machen die Charaktere mehr Schaden, haben eine höhere Verteidigung etc. Allerdings muss man aufpassen: Ab 90% ist man "Overheated" und es ist genau andersherum: Man macht weniger Schaden und bekommt auch mehr vom Gegner reingedrückt. Um das zu vermeiden muss man mal einfach "Verteidigen" oder in jeder "Runde" ist ein Spezialbefehl wie "Angriffszauber" oder "Unterstützungszauber" oder "Spezialattacke" als "Kühlend" deklariert und die Leiste wird verringert. Im Optimalfall bleibt man im Overdrivebereich. Nicht immer so einfach möglich, da Angriffe des Gegner auch die Leiste füllen!
Ich hatte oben erwähnt, dass es noch einen zweiten Twist gibt. Das war gelogen! Es gibt sogar noch zwei weitere Twists. Der eine ist, dass das beschriebene System der "normale" Kampf ist mit seinen Charakteren und entsprechenden Fertigkeiten. Aber es gibt auch Kämpfe in denen die Charaktere in metallischen Kampfrobotern stecken. Hier sind die individuellen Fähigkeiten nicht relevant, sondern die Ausrüstung des "Roboters" bestimmt, was für Angriffe/Effekte man machen kann. Zudem ist das Kampfsystem zwar sehr ähnlich, allerdings ist diese Overdriveleiste etwas anderes aufgebaut: Man beginnt glaube direkt bei 50% und im Overdrivebereich, der hier von so 25-75% geht, aber sowohl darüber, als darunter ist Overheat und schlecht. Für die "Richtung" des Balkens ist dafür der "Zustand" des Roboters relevant. Man beginnt in "Modus 1". Wenn man hier eine Attacke macht, erhöht sich die Leiste. Man kann aber auch in Modus 2 schalten. Hier ist man Aggressiver und macht mehr Schaden - erhält aber auch mehr - und die Leiste bewegt sich nach Links. Von Modus 2 kann man dann in Modus 0 schalten. Hier kann man keinerlei Fähigkeiten ausführen; das ist der "Defensivmodus", wo man sehr wenig Schaden erhält (bei manchen Kämpfen relevant).
Beide Kampfsysteme muss man also sehr mit seinen Fertigkeiten "Jonglieren", damit man einen "optimalen" Kampf hat.
Der zweite Twist ist auch mit dieser Overdriveleiste. Denn manche Gegner (eigentlich nur spezielle Bosse) können diese Leiste verändern. Plötzlich hat man z.B. von 0-20 Overheat, 20-40 Overdrive, 40-60 Overheat, 60-80 Overdrive, 80-100 Overheat; oder sowas. Hier wird es Taktisch!
Ich habe hier jetzt schon zwar verdammt viel zum Kampfsystem geschrieben, aber ich kratze gerade noch an der Oberfläche der Möglichkeiten:
- Bis zu 12 spielbare Charaktere, wobei 8 "aktiv" sein können (eigentlich 4, aber man kann während des Kampfes austauschen), was zu vielfältigen Möglichkeiten führt, wie man Kämpfe angeht.
- Sämtliche Waffen und Rüstungen können mit "Juwelen" versehen werden, die Fertigkeiten, Schaden, etc. verändern können
- Charaktere können Ringe tragen, die Fertigkeiten verbessern oder Statuseffekte haben
- Optionale Klassenembleme, die einzigartige Fertigkeiten vergeben können
...
Und all das ist glaube ein wesentlicher Part, weshalb viele RPG-Fans das Spiel so toll finden. Die stehen auf Taktik und überlegen "was mach ich als nächstes?" und natürlich "wie kann ich was ausnutzen?". Ich habe vermutlich ziemlich schlecht gespielt in der Richtung, denn ich habe z.B. diese Juwelen kaum genutzt.
Das dieses Kampfsystem "eingebettet" ist in ein Spiel, dass auch noch
- echt schön aussieht - wenn man halt auf SNES-Zeiten Pixelgrafik steht (was ich tue)
- eine interessante, vielschichtige Story hat und man viel in der Welt entdecken kann
- die Welt "lebt" und man mit vielen NPCs reden kann und mehr über die Welt erfährt
- viele optionale Gegenstände und Quests erleben kann
...
Dann hat man einfach ein tolles RPG erschaffen das die Spieler lieben!
Es ist allerdings nicht alles Gold, was glänzt, es gibt auch negatives. Allerdings relativ wenig. Aber möchte es trotzdem erwähnen. Und zwar habe ich das Kampfsystem gelobt, die Kämpfe muss ich allerdings kritisieren! Also nicht alle, aber manche Kämpfe sind nicht sehr ausbalanciert! Da gibt es Zwischenbosse, an denen man mehrfach stirbt, bis man sich seine Truppe/Ausrüstung korrekt zusammengefriemelt hat, dass man ihn legt. Auf der anderen Seite ist dann ein optionaler Omegaboss, den man auf den ersten Versuch erledigt und man kein einziges Mal in Gefahr kam, zu sterben! Die Schwierigkeitsstufen allgemein oder ein "Anstieg" im Laufe des Spiels ist nicht vorhanden oder nicht sehr gut gemacht. Das man mit optionaler "Endgame"-Ausrüstung dann den normalen Endboss relativ einfach legt ist da dann natürlich vorprogrammiert, aber zugegeben auch nicht unbedingt neu zu anderen RPGs.
Hier gibt es noch Raum zur Verbesserung!
Insgesamt möchte ich Chained Echoes 9/10 Punkte vergeben und kann es jeden "oldschool-RPG-Fan" nur ans Herz legen! Ihr werdet euren Spaß haben!
13.06.2023 08:44 Uhr #265
Ich bin ja in der Automatisierungsbranche tätig. Und je nachdem, wen man fragt, ist unsere Branche entweder ein gebrochenes Heilsversprechen, weil wir Menschen immer noch selber arbeiten müssen, anstatt dass das Roboter machen und wir uns der Kunst und Philosophie hingeben. Oder "wir" sind schreckliche Arbeitsvernichter, weil wir Menschen den Job wegnehmen mit der Technik!
Wozu gehörst du, werter Leser? ;)
Aber vor allem die zweite Sache ist auch allgemein Blödsinn. Möchte nicht ausschließen, dass es Bereiche der Automatisierungstechnik gibt, die da vielleicht wirklich in der Richtung was macht, aber prinzipiell habe ich noch keine Anlage/Maschine programmiert, die Leuten den Job wegnimmt! Einfach aus dem Grund her, dass das was diese Maschinen machen Dinge sind, die ein Mensch nicht kann!
Das fängt schon ganz simpel damit an, dass in der Automatisierung sehr viele (sogenannte) Bauteile herumgehoben werden, die sehr schwer sind! Ich bin nichtmal in Bereichen, wo man einen
KUKA Titan Roboter benötigt. Meist sind unsere Teile "Pflegeleicht" ... also "leicht" wie in z.B. mal 25kg! Das kann man als Person heben! Kein Problem! ... Aber kann man das 8h am Tag? Wann ist da der Rücken durch? Ein Roboter kann das! Wollt ihr wirklich diesen "Job" zurück, ein Teil mit 25kg 8h lang von links nach rechts wuchten? Also ich nicht!
Was in der Automatisierung und Technik auch ist: Genauigkeit! Um genauer zu sein (pun intended) geht es um die sogenannte "Wiederholgenauigkeit". Also das z.B. ein Loch von einem Roboter in einem Bauteil immer an der gleichen Stelle gesetzt wird. So ziemlich jede Technik in dieser Richtung, geben daher entsprechende Genauigkeiten an. Habe z.B. im Kopf dass bei vielen Robotern eine Wiederholgenauigkeit von 0.2mm angegeben wird. Soll heißen: Wenn ich einem Roboter eine Position vorgebe, wo dieser hinfahren soll und diese Position aus 10 anderen Positionen anfahre, dann landet der Roboter immer in einer "Kugel" von 0.2mm. Glaubt ihr ihr könnt von Hand 100x hintereinander ein Loch in einem Teil bohren und dabei immer so genau an der gleichen Stelle ansetzen? Und auch entsprechend genau dann die Tiefe hinbekommen? Und immer im gleichen Winkel? Falls ja: Respekt! ... glaube ich euch aber nicht!
Deshalb gibt es Automatisierung und Technik und Roboter! Oder besser gesagt: Darum haben wir all das erfunden! Wir Menschen sind vielleicht nicht direkt Perfektionisten, aber wir haben über die Zeitalter gelernt, dass Genauigkeit und Präzision Erfolge bringt! Das haben selbst Anno Dazumal die wilden Gallier lernen müssen, die von geordneten Legionärstruppen besiegt wurden. (die sich auch
stetig verbessert haben). Nur weil wir Maschinen entwickelt haben, die sehr genau sind, konnten wir Bauteile herstellen, die besser als "ihre Vorgänger" sind. Marshall Sutcliffe der den Youtubekanal
Wristwatch Revival betreibt (und
Magic: The Gathering Kommentator ist) erwähnt öfters in den Videos, dass diese "Mini"schrauben in den Uhren von einer riesigen Maschine hergestellt werden! Da steckt unglaublich viel Technik dahinter, damit es möglich ist, so kleine Schrauben herzustellen. Das macht man einfach nicht mehr an der Drehbank. Entsprechend empfiehlt Marshall auch für Leute, die in Uhrenrestauration einsteigen wollen, alte Taschenuhren zum "üben" zu nutzen, weil hier einfach noch alles größer ist. Die Technik war noch nicht so weit, dass man hier kleine Uhren herstellen konnte. (
Hier ein Beispielvideo von ihm, wo man sowas sieht. ca. ab 1min10sek)
Soweit zur Automatisierung. Und ich arbeite, wie gesagt, in diesem Bereich. Glücklicherweise bin ich auch noch recht gut in meinem Job und die Kunden sind zufrieden. Um in der Branche gut zu sein ist - meiner Meinung nach - eine der wichtigsten Eigenschaften, die man Mitbringen muss, dass man Abläufe versteht! Wie kommt was zusammen? Was passiert wenn dies oder das geschieht? Gerne auch in der "Vergangenheit", wenn man Fehler finden möchte: Was ist passiert? Wie konnte das passieren?
Und wie gesagt: Ich bin gut in meinem Beruf! Ich verstehe Abläufe sehr gut! Wenn ich in einem Projekt tief drinnen stecke, muss ich bei manchen Abläufen nicht mal mehr in meine Programmierung gucken, wo wir gerade sind und was passieren soll, sondern ich weiß das aus dem Kopf in dem Moment!
Entsprechend bin ich ziemlich genervt davon, dass ich die Ampelschaltung an der Kreuzung vor meiner Haustüre noch immer nicht kapiert habe!
(ja, all das Geblubber jetzt davor hat nur zu diesem Punkt nun geführt!)
Zum Verständnis: Auch eine Ampel ist eine Art von Automatisierung. Es ist sogar ein "Klassiker" in meinem Bereich, dass man zum Lernen mal eine fiktive Ampelschaltung programmiert! Hab ich anno dazumal auch gemacht. Also nicht völlig aus der Luft gegriffen hier.
Aber nun zu dem, was da abgeht:
Es ist eine "vollständige Kreuz Kreuzung", ein "Pluszeichen" also. Und die Geraden sind immer gleichzeitig für die Autos und die entsprechenden Querstraßen werden für Fußgänger Grün. Beziehungsweise fangen da die "Probleme" an! Das Fußgängergrün der beiden Ampeln wird grundsätzlich unterschiedlich auf Grün geschalten! Wenn man beide Ampeln - während sie noch Rot sind - beobachtet, wird immer eine der Ampeln früher grün, als die Andere. Und ich schreibe "eine", weil hier geht es los: Es ist immer verschieden, welche zuerst Grün wird! Mal die Eine, mal die Andere! Ich habe das System noch nicht herausgefunden! Falls es ein System gibt...
Oder wann es Grün wird, ist auch so ne Sache... wenn man in einer Querrichtung als Fußgänger anfordert und die Autoampel beobachtet, dann wird diese Rot und schon fast gefährlich zu Rasern ca. 2sek später wird es für dich Fußgänger grün! ... also manchmal... in anderen Momenten (wenn der Saturn im falschen Winkel zur Venus steht oder so...) ist für Autos Rot und man wartet bestimmt 10sek, bevor überhaupt eine Fußgängerampel Grün wird!
Die Ampel hat anscheinend auch einen "Haltemodus". Soll heißen, wenn eine Richtung Grün ist und kein Auto von der Querstraße kommt und kein Fußgänger was anfordert, dann bleibt die Richtung dauerhaft Grün. Das nutze ich meist, wenn ich spät am Abend/Nachts einmal quer über die Kreuzung will. Dann drücke ich auf die Ampel wo der Verkehr gerade läuft und gehe direkt weiter, wo es für mich noch Grün ist. Im Normalfall kann ich gerade noch die Straße betreten, bevor es für Fußgänger Rot wird. Dafür bin ich dann auf der anderen Seite und kann ohne zu Stoppen dann die andere Querung betreten, denn ich bekomme in dem Moment Grün!
Tagsüber scheint das aber nicht zu funktionieren. Da läuft der Verkehr ziemlich in eine Richtung und ich will über die Ampel. Und dauert dann gefühlt ne Minute, bis endlich mal die Autofahrer Rot bekommen. Ob da nen "Nachtmodus" gibt? So ähnlich, wie manche Ampeln spät Abends ausgehen? (diese Ampel ist immer an) Vielleicht ist es ja so!
Natürlich ist auch ein Problem, dass ich nicht so einfach sämtliche Variationen testen kann. Ja, ich fordere eine Fußgängerampel an. Aber wenn ein Auto auch an der Ampel steht und anfordert, dann "verfälscht" das ja meinen Test! Hat da wer Vorrang? Kumulative Verstärkung der Anforderung? Wer weiß?
Leider ich gerade nicht :(
Aber ich wollte mal euch einen Einblick in mein chaotisches Hirn geben, mit was es sich beschäftigt, wenn ich nicht gerade komische Computerspiele spiele oder Tanze! Und vielleicht denkt ihr jetzt beim nächsten Ampelübergang an diesen Eintrag und wie die Kreuzung gesteuert wird! Sorry, not sorry! ;)
30.05.2023 20:53 Uhr #264
Habe schon länger keine Bildergalerie hochgeladen! Das letzte Mal war tatsächlich die
Mini-Galerie rund um Suffocation. Also wollen wir mal wieder ein paar Fotos zeigen!
Zum einen - ganz klassisch für mich - war ich auf dem Konzert von
Draconian und
Swallow The Sun. Support gab es von
Shores Of Null.
Von der "Vorband" gibt es auch die meisten Bilder. Es war nämlich verdammt voll und das Licht war sehr eingeschränkt. Wenn ich mehr "Platz" gehabt hätte, hätte ich vielleicht noch etwas besseres rausholen können, aber manchmal muss man halt damit arbeiten, was man bekommt! War auf jeden Fall ein tolles Konzert!
Hier die Galerie
Kurz danach war ich bei
Soen. Die Band spielt auch im Sommer auf "meinem"
Baden in Blut Festival! Allerdings war das ein besonderer Auftritt: Lief unter "acoustic" und hatten ein paar Streicher und noch eine (vermutlich klassisch ausgebildete) Sängerin dabei. Sehr geiler Auftritt! Hervorragende Musiker und der Sänger auf höchstem Niveau! Das ganze wird musikalisch da im Sommer auf Festival vermutlich anders aussehen ;)
Apropos "aussehen", weil ich ja hier Fotos "bewerbe": Das Konzert war ausverkauft und außerdem Teilbestuhlt. Da hab ich erst gar nicht meine Kamera mitgenommen. Daher bekommt ihr jetzt einfach mal die einzigen zwei Bilder, die ich mit meinem Mobiltelefon gemacht habe! (hier reicht es nicht zu einer Galerie :P)
Oh, und ich möchte noch kurz die Vorband
Silver Dust erwähnen. Haben auch ein - wie es klang - "alternatives" Set gespielt. Und hab zwar keine Bilder, aber habe mir eine CD von ihnen gegönnt! Dann muss es wohl gut gewesen sein ;)
Zuletzt mal was anderes. Und zwar war ich in der "Schönsten Stadt der Welt" (Zitat) und hab mir Erfurt angeguckt! (muss ich da verlinken, was das ist? Ich hoffe nicht!)
Falls ihr also mal
hübsche Gebäude oder
sehen wollt, dann schaut einfach mal in die
Galerie.
Puh, soweit mal mit den Bildern! Viel Spaß!
25.05.2023 12:17 Uhr #263
Man, da schreibt man mal wieder an einem sinnfreien Eintrag für hier und dann muss man spontan die Richtung ändern und schon wieder einen Tod betrauern!
Tina Turner ist im Alter von 83 Jahren gestorben
Man, was für eine Legende! Ihre Stimme, ihre Bühnenpräsenz und überhaupt ... WOW!
Sie hat so viel erreicht und so viele Leute beeinflusst. Interessant in letzterer Richtung auch, dass sie sehr gerne (un ich unterstütze das!) "Queen of Rock'n'Roll" genannt wurde, aber auch Pop/HipHop Künstlern Inspirationen gegeben hat.
Hier sind ein paar benannt. Und der Titel dieses Artikels sagt es bereits: Simply the Best!
Leider war sie auch auf meiner Liste von Musikern, die ich verdammt gerne Live erlebt hätte, aber verpasst habe. Also hatte ich ja schon länger vor ihrem Tod, denn sie gab ja schon seit lange keine Konzerte mehr. Glaube ihre
Tour 2009 war das letzte, wo man sie hatte performen sehen können. Verpasst! Verdammt! Ich muss dringend
ins Musical gehen!
Aber so isses ... ich verabschiede mich mit allen Ehren, die ihr gebührt (wir sind also ein wenig hier...) von
Tina 'Eric' Turner!
28.03.2023 09:02 Uhr #262
Ich schreibe hier ja öfters über Videospiele. Zuletzt "viel" über
Vault Hunters. Und ich habe dazu erwähnt, dass ich über diesen Minecraft MOD über einen Streamer gestolpert bin. Und das ist eigentlich sehr ungewöhnlich für mich. Was meine ich damit?
Nun, es gibt immer wieder Leute die Fragen: "Warum guckst du anderen Leuten beim Spielen zu? Warum spielst du nicht selber?" und ich stelle dann gerne die Gegenfrage "Warum strömen jedes Wochenende Hundertausende Leute in Stadien, um anderen beim Fußballspielen zuzugucken? Die könnten doch selber mit Freunden spielen!"
Anderen Leuten beim "Dinge tun" zuzugucken scheint irgendwie Faszinierend zu sein. Oder ich weiß nicht, ob manche Fußballfans das ähnlich sehen, wie ich, aber ich schaue sehr spezifisch Videospiele Online an: Und zwar schaue ich eigentlich nur "die Bundesliga"! Also natürlich heisst das nicht so im Videospielbereich. Zudem gibt es da - je nach Spiel - verschiedene Ligen und Turniere. So ein paar große wären z.B. die
Dota Pro Circuit (DPC), über die ich schonmal was
geschrieben habe oder für
Counter-Strike gibt es die
ESL PRO League. Gibt noch viel mehr und je nach Spiel verschiedenes.
Aber worauf ich hinaus will: Ich schaue nicht irgendeinem HinzKunz beim Spielen zu, sondern absoluten Topspielern! Die das im Prinzip Hauptberuflich machen und täglich spielen und trainieren! Das ist meistens nicht in Streams zu sehen, daher muss man sich mit Turnieren "begnügen". Deshalb habe ich natürlich von ganz "großen, tollen, lustigen" odersonstwas Streamern mit Millionen Zuschauern mal Namen gehört, aber hab die im Prinzip noch nie angeguckt.
Wenn es nicht direkt Profispieler sind, dann sind es immerhin Speedrunner (über Speedgaming hab ich auch anno dazumal schon
geschrieben). Diese haben zwar nur selten Turniere, aber auch sie zeigen im Normalfall herausragende Leistungen, Können und Wissen in verschiedenen Spielen. Und das beeindruckt mich! Deshalb schaue ich das!
All das ist der Streamer, über den ich zu Vault Hunters gekommen bin,
nicht! Warum schaue ich ihn dann eigentlich? Nun, so ganz zu Beginn bin ich eher aus "Entspannungsgründen" zu ihm gestoßen. Er ist ja - hauptsächlich - Minecraft Streamer und irgendwie ist das ein entspannendes Spiel (Vault Hunters eher nicht, aber naja :P). Und wenn er da irgendwelche wilden Gebäude errichtet, da denke ich absolute Kreativitätsnull halt doch "wow!" und kann das als "Topspieler" akzeptieren; auch wenn es in Minecraftkreisen deutlich bessere Leute gibt.
Aber es gibt auch ... "nicht so gute" Leute. Was mich überhaupt hier zum Eintrag bringt.
Denn es wurde ein Stream-VOD verlinkt, in dem ein paar bekannte (?) Streamer - die ich nicht genauer bezeichne, damit es nicht so bös aussieht - mit dem Hauptentwickler von Vault Hunters,
Iskall85, eben Vault Hunters spielen. Und das ist aus der Sicht von einem dieser Streamer. Nach einem kleinen "Intro" und eigentlich ganz lustiges Geplänkel ging es dann in ein Vault. Hier musste ich nach ca. 5min das Video beenden. Ich konnte das nicht anschauen! Es war so schlecht!
Ich spiele besser! Und ich spiele Minecraft überhaupt erst seit nem halben Jahr. Was machen die da? Das war nicht das erste mal, dass sie in einen Vault gehen. Die waren glaube Level 15 oder so. Da hat man schon mindestens nen Dutzend gemacht und Erfahrung gesammelt! ... also so Normalerweise.
Es geht mir nicht drum, das jemand ein absoluter Topspieler sein muss. Aber ich habe "Mindestansprüche" und wenn die nicht erfüllt sind, dann gehe ich! Da kann jemand noch so eine unterhaltsame Person sein, wie sie will. Es wird einfach nur schrecklich für mich.
Ich frage mich, ob das "elitäres Denken" ist oder nicht. Denn ich bin ja auch schlecht. Aber da sind wir wieder bei der Ursprungsfrage "Warum guckst du anderen Leuten beim Spielen zu?" Nun, um beeindruckt vom spielerischen Können zu werden! "Dummerweise" benötige ich nicht mit blöden Sprüchen unterhalten zu werden! DAS kann ich selber!
Tja, liebe Streamer, strengt euch an! Spielt besser! Vielleicht guck ich euch dann mal bisle zu.
02.03.2023 13:51 Uhr #261
Vor kurzem ist das Video/PC-Spiel
Howarts Legacy erschienen. Wie der Name vermuten lässt, beruht das Spiel auf dem
Harry Potter Universum (allerdings weit in der Vergangenheit). Aufgrund dessen, dass die Autorin von Harry Potter inzwischen in manchen Zirklen eine
Persona Non Grata ist, gab es da vor/zur der Veröffentlichung viel Kontroversen. Wie Aufrufe das Spiel zu Boykotieren - was anscheinend
nicht geklappt hat - oder es gibt auch Berichte von Youtubern/Streamern, die das Spiel gespielt haben und dann angefeindet wurden.
Aber das alles soll kein Thema hier jetzt sein. Wollte auf etwas anderes eingehen. Und zwar habe ich warumauchimmer unter dem
Zero Punctuation Review mal durch die Kommentare gescrollt und da gehen auch einige auf einen Punkt aus dem Video ein: Und zwar, dass man im "Fall der Fälle" - falls Harry Potter halt "verbrannt" ist - auch so tun kann, dass das Spiel in einer anderen Fantasywelt spielt. Das die Idee "zauberschüler" nicht gerade originell ist etc. Und da muss ich mal einhaken!
Ganz ehrlich: Viele Ideen in Fantasygeschichten sind nicht sonderlich neu! Überlegt mal, ihr Fantasyfans, wie viele Geschichten habt ihr da schon gelesen, wo es um ein "unglaublich mächtiges Artefakt" geht, dass der Bösewicht ja nicht bekommen soll?
Herr der Ringe zum Beispiel. Oder je nachdem, ob man das als "Fantasy" bezeichnen kann, könnte man selbst die
Infinity Steine aus dem MARVEL Universum dazu zählen. Oder etwas detailierter gibt es sonderbarerweise viele Autoren die es faszinierend finden, dass Dinge/Wesen einen "speziellen Namen" haben, mit denen sie kontrolliert werden können oder so (
Der Name des Windes oder die
Erdseesaga wären hier Beispiele).
Überhaupt ist "Magie" irgendwie relativ "totgeschrieben". Die letzte originelle Idee, die ich dazu gelesen habe (möglicherweise gibt es noch "Unbekanntes", die ich nicht kenne ... und kein Mensch sonst nicht) ist vermutlich
Brandon Sandersons Mistborn Serie mit Metallen, die für "magische Fähigkeiten" benötigt werden. "Lustigerweise" geht es aber im Band
The Bands of Mourning um ein mächtiges Artefakt, dass nicht in die falschen Hänge geraten darf...
Ok, Ideen sind "rar gesät" in der Fantasywelt. Warum lesen wir dann das Ganze überhaupt? Natürlich weil die guten Autoren den "alten Geschichten" einen gewissen Twist geben! Und wenn da Harry Potter mit anderen Geschichten verglichen wird ... haben diesen Leute Harry Potter mal gelesen? Der "Twist" ist, dass "alles ganz Normal" ist! Ja, die Geschichte "Kind ist eigentlich ein großer Zauberkünstler und muss sich dem Bösen stellen" ist uralt! Aber das ist Harry Potter nicht! Es ist ein Kinderbuch von einem Kind das auf die Schule geht! DAS ist es, was die Leute toll fanden. Das hier "normales Leben" ist mit magischem Touch! Kennt ihr noch einen anderen Fantasyroman, wo hier der "Held" erstmal die Schulbank drücken muss? Magieschulen gibt es viele. In der
Scheibenwelt gibt es eine berühmte Magieruniversität. Allerdings könnte ich mich nicht erinnern, da mal was gelesen zu haben, wie jemand da im Unterricht sitzt. Höchstens mal angedeutet. Das Nächste in der Richtung, was mir einfällt, wäre das erwähnte "Name of The Wind". Hier ist tatsächlich die Magierschule noch ein großes Thema. Allerdings auch nicht in dem Maße, wie bei Harry Potter und zudem ist das Buch erst danach rausgekommen. Also wenn wer "unoriginell" wäre, dann isses eher Patrick Rothfuss.
Aber zurück dazu, dass man sich da einfühlen kann. Es ist halt so, dass da - wenn man die Magie wegnehmen würde - eine normale Schul-/Internatszeit beschrieben wird: Neue Schule, neue Freunde, Klassenkameraden, die einen mobben, strenge Lehrer die man nicht mag, kleine illegale Auflüge in der Nacht, ... es ist "ganz normales Leben". Wusstet ihr, dass in den Filmen, wo die Schauspieler Magie-Hausaufgaben machen ... sie ihre realen
Schulaufgaben gemacht haben? Es ist ein Kinderbuch. Oder, wie es sich so schön auf Englisch nennt:
Coming Of Age Story. Damit wurden viele Kinder - und auch ihre Eltern - erreicht, die sich da richtig in die Welt reinfühlen konnten! Und natürlich auch mit den Charakteren mitfiebern.
Auch ansich ist das Buch unglaublich gut geschreiben. Viele der Zaubersprüche und Namen haben tiefere Bedeutung und Herkunft.
Hier könnt ihr mal stöbern. Da sind nicht einfach nur Namen "dahingerotzt" worden, sondern die haben Bedeutung! Insgesamt ist in Harry Potter mehr drin, als man denkt! Keine Ahnung, wo das "jetzt" herkommt, Harry Potter wäre eine mittelmäßige, langweilige Fantasywelt und -geschicht? Vielleicht eben wegen dem "Drama" um die Autorin? Ich weiß es nicht. Aber die Story und Bücher und Welt werde ich definitiv verteidigen! Deal with it!
10.02.2023 14:34 Uhr #260
Es ist schon ein wenig her, dass ich euch von
Minecraft: Vault Hunters (VH) erzählt habe. Den Eintrag habe ich damit beendet, dass ich euch "auf dem Laufendem" halte! Also gibt es doch mal ein Update!
Wenn ich das so schreibe könnt ihr euch schon vorstellen, was passiert ist: Ja, ich habe mir Minecraft gekauft und habe schon einiges an Vault Hunters gespielt! OMG! Schwerer Fehler! Ich spiele fast nix mehr anderes und denk voll viel über Dinge, die ich da machen muss etc. So langsam kapiere ich auch, was ich da überhaupt tue... Was vielleicht zur ersten Eröffnung führt: Wie viel habe ich denn das gespielt? "Dummerweise" spiele ich Minecraft nicht mit dem Standardprogramm, sondern mit einem Third-Party Client namens
MultiMC. Der hat das "Problem", dass dieser anzeigt, wieviele Stunden man denn das Programm schon gestartet hat.
Hier muss ich aber kurz mal "Ausholen". Denn ich hatte ja da im August über Vault Hunters geschrieben. Man kann diese Version von "damals" auch "Version 2" nennen. Diese VH2 Version basiert auf der Minecraft Version 1.16. Anfang November ist "Version 3", auf Minecraft 1.18 angepasst, herausgekommen. Gekauft habe ich Minecraft noch zu 1.16 Zeiten. Und ich habe entsprechend auch erstmal diese Version gespielt. Ein Glück habe ich etliche Streamer angeguckt, damit ich halbwegs weiß, was ich tue... Vault Hunters ist nämlich eigentlich keine Modifikation für Anfänger, sondern für erfahrene Minecraft Spieler ... was ich ja gar nicht bin!
Auf jeden Fall schaue ich jetzt mal auf meinen 1.16 Spielzeitstand und der sagt: 15d 4h 30m
Und da ich 1.16 eigentlich nicht mehr spiele, hier meine 1.18 Zeit: 7d 19h 56m
Also gesamt in Stunden umgerechnet etwa: 552h
Ich gebe zu, manchmal bin ich etwas ungeduldig und logge mich vom Server aus, aber vergesse dann Minecraft zu schliessen und merke es erst Stunden später, dass es noch offen ist - was sich dann auf die angezeigt "Spielzeit" auswirkt - entsprechend würde ich einfach mal vielleicht insgesamt 24h abziehen. Aber selbst 528h sind eine verdammt Menge Holz! Vermutlich von annodazumal
World of Warcraft und meinem Lieblingsspiel
Super Meat Boy abgesehen habe ich noch in kein Spiel so viel reingesteckt! Wahnsinn...
Und: Nein! Ich bin nichtmal in der Nähe von "Spiel geschafft". Hatte es ja damals erwähnt, dass dieses Spiel "ewig" dauert! Bei 1.18 kann man glaube noch gar nicht den "Finalen Dungeon" betreten (eigentlich keine Ahnung...) bei 1.16 ist es möglich, aber ich bin da Level 50 (von maximal 300) und habe 2 von 25 Artefakten, die für das "Ende" benötigt werden. "Endgame" sieht anders aus! Und jetzt in Version 3 bin ich gerade mal Level 15 (allerdings von max. 100). Und sterbe auch ziemlich oft; in Version 2 habe ich meist gecheatet :P Aber jetzt spiele ich auf einem Server, da geht das nicht mehr. Noch habe ich das Glück, dass ich bis Level 20 Vaults mit "Beginners Grace" spiele, was bedeutet, wenn ich sterbe verliere ich nicht alle Gegenstände, sondern bekomme alles wieder zurück. In Anbetracht dessen, dass ich ca. 1/3 aller Vault-Runs sterbe (ich Noob!) ist das durchaus hilfreich!
Aber man sieht: Ja, ich bin da tief eingestiegen! Ein Glück tanze ich noch, dass ich nicht nur irgendwelche Minecraft-Farms baue...
Anber ich finde es auch toll! Sehr oft spiele ich ein Spiel. Dann bin ich durch und dann nimmt es eigentlich nur noch Platz auf der Festplatte weg! Ich glaube Minecraft Vault Hunters wird mich noch lange begleiten! Und ich freu mich drauf! Vor allem schreibe ich hier immer von "neuer Version" und so. Das stimmt eigentlich so nicht. Das läuft aktuell unter
Alphaversion. Nahezu jede Woche gibt es (teilweise massive) Änderungen. Entsprechend kann ich mich tatsächlich ncoh auf die "volle Version" freuen! :)
31.12.2022 09:16 Uhr #259
Wollte hier dieses Jahr noch was schreiben ;)
Da mir nicht direkt was einfällt, nehme ich mal meine Monate alte Stichwortsammlung für das neue(ste) Album von meiner Lieblingssalsaband
La Maxima 79. Das Album kam Ende Mai raus und wollte das eigentlich da posten. Aber ist nicht dazu gekommen. Daher also jetzt.
Und - wie gesagt - das ist eher eine Stichwortsammlung. Ob ihr damit was anfangen könnt ... egal :D Aber vielleicht ja trotzdem interessant! Also viel Spaß mit meiner "Songanalyse" von "Un Nuevo Dia"
1. Rey Del Corta Pega
("König der ?" Pega ... hat irgendwie viele Bedeutungen ... deepl Übersetzung: König der Leimschneider)
Recht Standard, gutes Lied. Mittleres Tempo. Hat recht Cubana Anleihen und nicht den übelen "Linienvibe". Mehrere Musikalische Übergange, Breaks, Wechsel, ... die man vertanzen kann/sollte! Nichts sonderlich besonderes, aber guter Albeneinstieg.
2. Apululu
(hat glaub keine Bedeutung!?)
Etwas schneller als 1. Lied. Gitarre (sehr komisch gestimmt) als Leadinstrument in mehreren Soloparts. Klingt mehr nach Linie. Allgemein etwas "einfachere" Musikstruktur. "Urschreie" (oder wie ein Tier?) kommen vor.
Nach 2/3 ein recht starker Break mit kurzem Basssolo, das man nicht verpassen sollte!
3. Te Olvide
("Ich habe dich vergessen")
Keyboard Intro. Auch Trompeten haben mehr zu tun. Ähnliche Geschwindigkeit wie 2. Viel Wert auf den Gesang und Text. (bei 2. wurde mehr "Apululu" wiederholt). Einige Breaks mit Keyboard-Melodie. Auch eher einfacher gestrickt. Kurz vor Ende musikalischer Wechsel mit Taktanpassung; beim Tanzen kann das überraschen.
4. Aegua
("Stute")
Xylophon übernimmt. Erst mit tiefen Tönen, als "Begleitung", dann mit hohen Tönen als Hauptmelodie. Kein Gesang. Teilweise mehr Xylophon-Solo als alles andere. Kann sich die Stute herumtänzeln vorstellen ;) Hat viel zu tun, wenn man die Solis vertanzen möchte. Da kaum andere Instrumente vorkommen - erst am Ende ein wenig - ein sehr geradliniges Lied. Tanzt auch so!
5. Mucho Guaguanco
("Ein Menge Guaguanco")
Wieder Abwechslungsreicherer Instrumenteneinsatz. Gesang wieder im Vordergrund. Langezogene Takte bei Strophenübergänge. Sehr "traditioneller" Salsa; die Gitarre im Hintergrund (bzw. im Gitarrensolo im hinteren Part) zieht es vielleicht in die Neuzeit. Nach etwa der Hälfte ein sehr komplexes Zwischenstück. Anstatt eines "Höhepunkts" klimpert es am Ende nahezu Anfangsähnlich aus.
6. Pa'Guarachar
("? Guarachar=Amüsieren/Tanzen)
Der ChaChaCha des Albums. Klassische ChaChaCha Instrumente für Rhythmus. Keyboard- und Trompetenlastig, aber vielfältiger Instrumenteneinsatz. Keyboard/Piano Solo in der Mitte wird vom Gesang "kommentiert" und geht in "wilden Rhythmus" über: Wirft kurz den ChaChaCha raus! Trompetensolo gegen Ende sehr hoch gespielt.
7. Arya
(? Name?)
Kombination aus von vorigen Liedern "gewohnter", eher tieferer Keyboardsound - mit einem Piano, das ein wenig wie von Kasette klingt (oder ist das Einbildung von mir?). Außer ein paar Percussion kaum andere Instrumente dabei. Auch kein Gesang. Hat einige interessante Breaks, die einen fortlaufenden Rhythmus aber irgendwie kaum beeinflussen. Aber kann das vertanzen!
8. Italia Guaguanco
("Italienischer Guaguanco" ?)
Relativ schneller Salsa. Gitarrenlastig. Komplexe Musikstruktur. Viele Breaks und Tempiwechsel und Solis. Letztere Hauptsächlich Gitarre, aber auch kurze Trompetenstücke, die den Takt komplett aufbrechen bzw. gegen letztes Drittel ein "echtes Solo" sind. Sehr spannendes, aber anspruchsvolles Lied! Mal schauen, ob das auf Partys gespielt wird!
9. Changui Del Monte
("Spaß am Berg"??)
Leise Gitarrenmelodie. Gesang im Vordergrund. Der "Schrei" von Apululu kommt wieder vor. Klingt teilweise, wie eine wilde Party; alle "singen" durcheinander. Ansonsten in der ersten Hälfte recht einfacher Instrumenteneinsatz; dann ein Pianosolo in der Mitte fast aus dem Nichts. Danach geht es richtig los, alles spielt, es wird gesungen. Chaos!
10. Bailarin
("Tänzer(in?)")
Schnellste Lied des Albums. (auch kürzestes; deshalb kann man das vielleicht durchalten). Viele Soli, die recht abgehen. Kurz - nach textlicher/gesanglicher Erwähnung - wird ein Salsaklassiker (
Ran Kan Kan) eingebaut (erwähnenswert!). Nach Hälfte plötzlich kurz "ohne" Takt (und Hahnenschrei). Gegen Ende Solo von Schlagzeug und Percussionset. Insgesamt sehr komplex.
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Insgesamt ein hochwertiges Album (weniger erwarte ich auch nicht von meiner Lieblingssalsagruppe!).
Manche Lieder - wie "Bailarin" - wird man wohl kaum auf einer Salsaparty hören; zu komplex und schnell. Aber sind einige dabei, die Ohrwurm fähig sind und wohl in einige DJ-Rotationen eingehen werden. Meine Tipps in der Richtung wären wohl "Rey Del Corta Pega", "Te Olvide" und "Mucho Guaguanco". Auch wenn er sehr anspruchsvoll ist, hoffe ich aber auch auf "Italia Guaguanco" (oder halt natürlich "Alles" :P)
04.11.2022 12:06 Uhr #258
Schon lange nix mehr hier geschrieben... das muss man mal ändern!
Aber worüber schreiben wir denn was? Hm... wie wär es mal mit etwas Neuem: Einem Buchreview! Hatte ich glaub hier noch nicht!
Also schauen wir uns mal
Schwarzmetall und Todesblei.: Über den Umgang mit Musik in den Black- und Death-Metal-Szenen Deutschlands an!
"Was für ein Name!" denkt ihr? Nun, es ist eine angepasste Doktorarbeit; da gibt es häufig komplexe Titel.
Was auch zum ersten Thema führt: Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, als ich das Buch gekauft habe. bzw. glaub hatte ich mir schenken lassen; aber ich wusste ja, was ich möchte. Aber ich schweife ab. Auf jeden Fall habe ich schon in der Vergangenheit eine Doktorarbeit über Metal gelesen. Die wird sogar recht oft auch hier erwähnt:
Extreme Metal: Music and Culture on the Edge. Und ja, auch diese war verdammt trocken und theoretisch. Aber irgendwie hab ich da mehr mitgenommen, also jetzt beim Schwarzmetall-Todesblei. ... vielleicht eben weil ich das schon gelesen habe? Und sich da vieles überschneidet? Ich müsste Extreme Metal nochmal lesen, um das zu prüfen! Aber mir kommt auch nicht so wirklich vor, dass diese Doktorarbeit groß "Erleuchtung" bringt.
Wir sollten damit aber mal dazu kommen, was denn in dem Buch so drin steht! Im Buch ist das natürlich anders aufgebaut, aber für mich gibt es da vier bzw. fünf Bereiche.
Es beginnt (für gefühlt die komplette erste Hälfte!) damit, Begriffe zu erklären! Also übertrieben gesagt:
Wir betrachten die Metal Szene! Was ist denn eine "Szene"? Forscher A hat das soundso definiert. Forscher B allerdings etwas anders so. Das ist meine Meinung zu diesen Definitionen und ich entscheide mich für A, weil ..."
etc. pp
Und das geht so ziemlich über alles. Klar, man sollte da alles Definiert haben, damit man weiß, worüber man redet. Aber - wie gesagt - ich kann mich nicht erinnern, das bei Extreme Metal so extrem (pun intended) gelesen zu haben.
Das zweite ist eine Übersicht über andere Studien, Doktorarbeiten und sogar Diplom/Master-Arbeiten, die sich mit dem Thema Metal (bzw. im speziellen Black- und Death Metal) beschäftigen.
Muss zugeben, auch wenn die Autorin meint, dass die Forschung da nicht so weit ist, hatte nicht mit so vielen Ergebnissen gerechnet! Und ich muss ehrlich sagen, wusste nicht, dass es eine Datenbank gibt, wo man nach Diplomarbeiten suchen kann... :P Wo kann ich mich da selber finden?
Ansonsten: Weiss nicht, ob ich mir da mal eine weitere, interessante Doktorarbeit zu gemüte führe... auf jeden Fall hab ich da mal ne gute Liste!
Der dritte Punkt ist, was sie "qualitative Forschung" nennt. Was sie hier damit meint, ist dass sie Interviews mit Leuten aus der Black- und Death Metal Szene geführt hat und das analysiert hat. Zudem war sie mit im Studio mit einer
Band und hat da den Prozess beobachtet und auch mit den Bandmitgliedern und dem Produzenten geredet.
Prinzipiell ein netter Einblick in Dinge, die man so selber meist nicht sieht. Aber Nachdem ich jetzt etliche (Auto)Biographien von Musikern gelesen habe, die natürlich auch aus dem Studio "berichten", ist da wenig neues. Aber für Außenstehende vermutlich interessant.
Der letzte Bereich ist die "quantitative Forschung". Im Prinzip hat sie halt Umfrage-Bögen auf Metal-Festivals ausgehändigt und wertet die Ergebnisse aus.
Interessant, aber für mich, der auch in der Szene (hihi) aktiv ist, nicht unbedingt neue Erkenntnisse zu erfahren. bzw. manchen Dingen geht sie hier auf den Grund, die mich davor nie interessiert haben. So gesehen vielleicht doch was Neues für mich. Aber das sind fast nur sehr sozial-spezifische Aspekte, die man halt mal liest und "aha" denkt, aber dann vermutlich in seinem restlichen Leben nie braucht.
Zum Schluß (das ist der "fünfte Punkte") wird nochmal alles zusammengefasst, eine Analyse der Ergebnisse gemacht und ein Ausblick auf weitere Forschung geprüft. Hier wird auch nochmal etwas mehr auf
NSBM eingegangen. Wenn's denn sein muss.
Aber das wär es so ungefähr! Soweit so schön!
Was machen wir daraus?
Das ist vielleicht die große Frage! Denn ich bin mal ganz böse:
Ja, all die Recherche, die Definitionen, die Umfragen, ... das ist richtig Arbeit und Leistung das alles vernünftig zusammen zu stellen! Aber so große Erkenntnisse? Fehlanzeige IMHO. Wobei ich mich frage: Denke ich das nur, weil ich halt sehr viel über die Metal Szene weiß und mich eben da tatsächlich schon tiefer damit beschäftigt habe? Das ich deshalb die "wenigen Neuigkeiten" so "meh" abtue? Vielleicht denke ich auch mehr, dass eine Doktorarbeit ein "WOW" ist und mehr die Wissenschaft und Welt vorran bringt?
Ich habe mal irgendwann ein Bild über den Sinn - wenn man das so nennen will - einer Doktorarbeit gesehen. Ich versuche das mal hier selber zu "malen":
Wir haben einen großen Kreis (Rot). Der repräsentiert das "Wissen der Welt". Wir Menschen fangen mit der Geburt sozusagen bei "Null" und einem Punkt in der Mitte an.
Aber wir lernen, gehen vor allem in die Schule. Und bekanntermaßen ist die Schule ja für die sogenannte "Allgemeinbildung" da. Daher gehen wir Kreisförmig aus der Mitte heraus. Aber natürlich füllen wir nicht alles im Kreis aus. Ist nur eine allgemeine Grundlage. Aber das ist völlig ausreichend. (Blau)
Dann studiert man möglicherweise nach der Schule. Hier lernt man meist in einer spezifischen Richtung sehr viel mehr. Deshalb die Ausbuchtung/Kegel am Kreis. Je nachdem kann sich das bis sehr Nahe an den "Weltkreis" ziehen. Natürlich ist da auch eine mögliche Arbeit in dem Bereich dabei, dies zu "erweitern". (Orange)
Nun kommt eine Doktorarbeit. Und die "Idee" (eben der "Sinn") dahinter ist, dass man hier eine kleine Spitze ausformt, die den großen Kreis etwas "durchsticht". Mit der Doktorarbeit soll also das Wissen der Welt erweitert werden. (Grün)
Ist das jetzt hier in dieser Doktorarbeit passiert? Möglicherweise ja. Aber sehr minimal und nicht sehr wichtig. Wobei: "Wichtig" ... muss alles wichtig sein? Es wird ja jährlich der
IG-Nobelpreis verliehen, für (übertrieben gesagt) "bescheuerte Forschung". Auch hier ist es oft "schön, das wir das geklärt haben", aber viel "weltlichen Einfluß" hat das Ganze nicht.
Das gesagt: Kann ich das Buch empfehlen?
Hm, naja... wer mal bisle Theorie zu Begriffen lernen will und ein wenig über die Metal Szene erfahren will, kann ja mal reingucken. Wirklich Hochspannend ist es nicht und "Aha-Momente" sind auch eigentlich Fehlanzeige. Aber bereichert den Katalog der
Metal Studies immerhin!