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01.06.2025 20:56 Uhr   #290
Ich muss nochmal über Clair Obscur reden. Das Spiel ist einfach soooo gut!
Wobei ich über etwas ... hm ... "negative" Dinge reden möchte. Zudem kommen wir zu Details des Spiels. Also SPOILERWARNUNG oder so.

Ihr seid gewarnt!

OK. Also worüber ich reden wollte ist, das "Endgame". Mit Akt 3 im Spiel bekommt man die Fähigkeit über die Weltkarte zu fliegen. Das bedeutet: "The world is your oyster" und man kann überall hin und alles mögliche machen, was (mehr oder weniger) nichts damit zu tun hat, das Spiel abzuschliessen.
Das ist für Rollenspiele nicht ungewöhnlich. Sehr oft gibt es sehr viel optionales zu tun. Was auch sehr üblich ist: Vieles, was man durch optionale Quests (o.ä.) macht und Gegenstände, die man bekommt, sind unglaublich mächtig und machen den Rest des eigentlichen Spiels einfacher. Je nach Spiel ist es extremer oder nicht. Um mal drei Beispiele von anderen Spielen zu nutzen:

In Chrono Trigger gibt es zwar sehr viel alternative Ausrüstung. Und ja, es macht die Sache einfacher. Aber der Endboss ist immernoch eine recht große Herausforderung! Hier gibt es also nur kleine Verbesserungen für die Charaktere. Allgemein kann man natürlich dann den Schwierigkeitsgrad anmeckern.

Final Fantasy VII(7) hat (z.B.) eine recht aufwendige, optionale Questreihe, wo man Chocobos brüten muss. Am Ende winkt dafür aber die mächtigste Beschwörung im Spiel "Knights of the Round" (Ritter der Tafelrunde). Dieser magische Spruch tötet nahezu alle Gegner im Spiel mit einem einzelnen Spruch. Doch natürlich wussten das die Macher des Spiels. Daher: Der Endgegner hat zwei Phasen. Wenn in der erste Phase die Ritter genutzt werden, bekommt die zweite Phase einfach mal die doppelte Lebenspunktezahl! Es ist also eigentlich von Vorteil, für den Endboss diese Magie nicht zu benutzen! (zugegeben: Man kann das Spiel durchaus "kaputt machen" und übermächtig werden; aber direkt an den optionalen Quests liegt es nicht)

Im achten Teil von Final Fantasy dachten sich die Programmierer: "Ist doof, wenn die Spieler so viel Optionales machen und stark werden." und daher skaliert das Spiel mit! Je stärker man wird, desto stärker werden auch die Gegner. Es ist daher tatsächlich eine Taktik möglichst schwach ins Endgame zu gehen, um es einfacher zu haben. Speedrunner, die möglichst wenige Gegner bekämpfen wollen, freut das!

Das sind Beispiele für Ideen, was die Spielemacher so machen, um das Ende des Spiels interessant zu halten für all die optionalen Quests.

Clair Obscur macht nichts davon! In dem Moment, wo man in Akt 3 kommt, kann man richtung Endboss laufen. Macht man das da direkt ist es vielleicht ziemlich anspruchsvoll, aber sollte gehen. Ein, zwei Sachen abseits machen und dann ist man noch besser gerüstet.
Was aber auch bedeutet: Wenn man alles optionale macht und auch das höchste Level der Charaktere - 99 - erreicht, dann ist der Endgegner ein absoluter Fliegenschiss! Sorry, dass so auszudrücken. Aber ich hab alles gemacht, was möglich war und der Endboss ist in glaube 3 Angriffen gefallen. Und ich bin sicher ich hätte das auch in zwei oder gar einem Angriff erledigen können, wenn ich gewollt hätte. Es ist extrem, wie übermächtig man hier ist! Ich könnt grad kein anderes Spiel nenne, das so ein Gefälle hat.

Aber warum ist der Unterschied eigentlich so groß? Muss man für den "Rest" so stark sein? Oh, hell yeah! Da sind Gegner jenseits von Gut und Böse dabei!
Im Prinzip ist es richtig gut gemacht: Es gibt enorm viel zu tun, wenn man will. Und man findet dann eine Gegend mit Gegnern, die zwar sehr knackig sind, aber halbwegs machbar. Da kämpft man sich durch und am Ende ist man stärker. So dass man zum nächsten Gebiet aufbrechen kann, dass davor einfach nahezu unmöglich war; jetzt aber geht es wieder halbwegs. So hangelt man sich von Gegner zu Gegner und immer härteren Aufgaben. Auch die eigenen Fähigkeiten werden stärker und einige Aufgaben werden teilweise durch übermächtige Angriffe fast trivial.
... und dann plötzlich rennt man gegen eine Wand!
Es gibt einen optionalen Superboss. Simon nennt sich der so primitiv. Und es ist unmenschlich!
Er hat drei Phasen. Die erste Phase ist - wenn man ein wenig die Mechaniken geübt und sich optimiert hat - eigentlich in ein-zwei Runden rum. Ernst wird es in Phase 2. Seine Angriffe werden stärker und schneller. Doch hier bei ca. 25% Lebenspunkte kommt Phase 3. Die beginnt damit, dass alle aktuell lebenden Charaktere sterben! Punkt. Sie sind weg! "Ok, wie spielt man dann weiter??" Nun, man hat maximal 5 spielbare Charaktere. Drei davon sind dein aktuelles Team. Wenn diese - irgendwo - alle sterben, wird man gefragt, ob man seine Reserve - also die anderen beiden - versuchen lassen will, den Rest zu erledigen. Das passiert hier "automatisch" und gehört prinzipiell zum Kampf dazu. Wenn man vor dem Trigger mit einem enormen Angriff genug Schaden verursacht, dass Simon stirbt, dann passiert es nicht. Das ist, wie viele anderen Spieler ihn besiegt haben. Ich habe nie wirklich rausfinden können, wie ich das hinbekomme. Ich musste richtig arbeiten! Vor allem, da seine Angriffe in Phase 3 nochmal gefährlicher und stärker und mehr werden.
Ich erwähnte, dass Phase 1 sehr schnell rum ist. Das war, als ich wirklich anfing ernsthaft Simon besiegen zu wollen, gar nicht so, sondern hab durchaus mal wen verloren (und hoffentlich noch Wiederbeleben können). Aber gegen "Ende" war es so einfach. Dann die zweite Phase. Es war auch hier richtig cool zu sehen, wie ich am Anfang vielleicht ein Fünftel seiner Lebenspunkte - er hat verdammt viele - entfernen konnte, bevor ich tot war. Doch mit Arbeit an den Mechaniken wurde ich besser und 50% wurde normal. Dann erreichte ich halbwegs regelmäßig die 3. Phase. Eigentlich brauchte ich die nicht so oft. Ich glaube ich hab beim 4. oder 5. mal dann den Sieg davon tragen können. Er hat ja nur noch <25% Leben.
Man hab ich mich da gefreut! So sehr, dass ich vergessen habe, einen Screenshot zu machen. Aber ich habe ja ganz oben erwähnt, dass ich alles gemacht habe. Damit meine ich die Achievements, die man erreichen kann; und ich habe alle. Mein Beweis also!

Aber auch hat mich diese Freude an etwas erinnert (ihr Leser hier kennt das ja von mir: Der blubbert irgendwas herum, damit er auf das eigentliche Thema kommt):
Ich nenne sie mal etws bescheuert "YAAAAAAAAHHHH"-Momente in Spielen.
Was meine ich damit? Nun, ich spiele nicht unbedingt immer extra schwere Spiele. Aber in vielen Spielen gibt es Hürden, wo man sich freut, wenn man es endlich schafft.
Einen solchen Moment hab ich hier vor Ewigkeiten mit euch geteilt: Als ich endlich alles in Super Meat Boy geschafft hatte. Man sieht es am Caps Lock Text in meinem Eintrag ;)
Oder ich kann mich erinnern, als ich auf einer LAN-Party war. Irgendwie Nachts um 2 Uhr kam ich auf die Idee endlich in VVVVVV das letzte Trinket zu schaffen. Ich habe gespielt, gespielt, gespielt. Ein Versuch nach dem anderen. Und dann endlich bestimmt nach 1 1/2 Stunden hab ich es tatsächlich geschafft, das Veni,Vidi,Vici Trinket zu holen! Und ich hab direkt laut "YAAAAHHH" gerufen, was die Leute um mich herum verwirrt hat, was gerade abgeht :D
Ich kann definitiv jetzt Simon zu dieser Liste hinzufügen!
Habe dann aber überlegt, wo ich das noch so hatte. Und so wirklich kaum was gefunden. Die optionalen Superbosse von Final Fantasy 7/8/9 waren übele Herausforderung. Aber kann mich nicht an einen Freudenschrei erinnern, als ich sie gelegt habe. (Hab ich Ozma in FF9 überhaupt besiegt? Und kleines Ding, was mir gerade auffällt: Der letzte Boss in dem - recht neuen - Spiel The First Berserker heisst auch Ozma und gilt auch als Ultraschwer)
Mal nen Blick in meine Spieleliste, was ich so habe (und oh Gott, wie viele ich habe und nie durchgespielt habe...) und es fällt nichts ins Auge! Solche Momente scheinen seltener zu sein, als man denkt! Was natürlich cool ist. Dann erinnert man sich mehr daran. Vielleicht sieht man hier auch, wo man so richtig mit dabei ist und "Energie" reinsteckt. Ob das eine Art Spiele-Version eines Runner's High ist? Oder allgemein im Sport, wenn jemand eine ganz hohe, meist persönliche, Messlatte (in jeglicher Richtung) überspringt?
Ich finde es auf jeden Fall interessant, an solche Momente zu denken. Es klingt vielleicht völlig bescheuert, aber es sind irgendwie "Höhepunkte im Leben". In einem Videospiel ;)
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