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04.06.2024 12:59 Uhr   #274
Ich muss mal wieder ein "Re"view zu einem Computerspiel machen! Ich setze hier Anführungszeichen für das "re", weil das würde ja bedeuten, dass ich das im Rückblick mache. Aber ich bin noch nicht durch. Dachte aber ich gebe schonmal Kommentar ab so nach ca. 50h Spielzeit. Sue me! ;) Und auch noch Disclaimer: Ich hab das Spiel mit im Crowdfunding unterstützt. Bin also Voreingenommen oder so. Und beim Schreiben ist mir aufgefallen, dass es weit mehr als ein Review ist, sondern Erklärung und allgemeines Geblubber, das ich loswerden wollte. Zum Glück ist das hier meine Webseite, kann machen, was ich will! :P

Was ich gerade spiele ist Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes (EC). Das Spiel ist der "geistige Nachfolger" der - im Rollenspieler-Bereich - sehr bekannten Serie Suikoden. Die Macher sind auch die selben. Wollten mit dem Spiel und dem Crowdfunding entsprechend das wieder aufleben lassen.
Um die "Nostalgie" zu beflügeln ist das Spiel natürlich mit neuester Technik erstellt, aber hat viele Elemente aus den alten Spielen übernommen. Der Name "Hundred Heroes" sagt es z.B. schon: Es gibt die Möglichkeit über 100 Helden rekrutieren. Man kann sein eigentliches Sechser-Team nahezu beliebig aus diesen Charaktern kombinieren. Das klingt nach verdammt vielen Charakteren und ungewöhnlich für RPGs; bei Suikoden aber normal. Auch die 1on1-Kämpfe oder wenn Armeen gegeneinander antreten wurden übernommen. Das ist etwas, was viele RPGs eher nicht machen.

Aber zu diesen Armeen muss ich ja mal noch was sagen. Denn keine Ahnung, ob die Macher Angst hatten, dass dann die PCs (und Konsolen) Leistungstechnisch in die Knie gehen, wenn man da die Charaktere/Kämpfer etwas detailierter darstellt aber ... oh man, das sieht aus, wie 1990! Es hilft auch nicht, dass man, wenn man die Befehle ausgegeben und eine Schlachtrunde gestartet hat, im Prinzip keinerlei Einflußmöglichkeiten mehr hat. Es dauert ewig und kann es nicht beschleunigen oder überspringen und einfach das Ergebnis sehen. Die Kamera schwenkt meist relativ sinnfrei über die Schlacht oder bequemt sich öfters eine Einheit zu "beobachten", die gerade nichts macht, während nebenan gekämpft wird. Warum man hier keine Freecam, oder zumindest mal zwischen den Feldern definiert wechseln kann für eine Übersicht, erschliesst sich mir nicht.
Prinzipiell sind diese Kämpfe ganz nett und Taktisch, aber "dank" der oberen Punkten ist das wohl das negativste System im ganzen Spiel. Und eigentlich ist da auch noch Konkurrenz!

Das 1on1 wird nur sehr simpel mit "ja, man kann Angreifen oder Blocken oder eine Breakattacke machen" erklärt. Das das nur sehr theoretisch stimmt und eigentlich halb-gescriptete Kämpfe sind, wird nicht erwähnt. Das kann auch mal zu Frust (bei mir...) führen. Wobei der größte Frust aufkommt, wenn man einen "Breakpunkt" erreicht und man dann eine ewig lange automatische Sequenz anschauen muss, die man nicht überspringen kann ... und danach verliert und alles wiederholen muss. Gott, wie lang das dauert... die richtigen Befehle auf die Kommandos des Gegners zu finden ist auch Arbeit.

Weitere negative Dinge sind ganz allgemein die "Nebenquests", die man machen kann. Das Kartenspiel ist noch am coolsten und durchdacht und man muss durchaus mal taktisch denken (und gute Karten ziehen). Viel "toller" ist da noch Beyblade... äh, Beigoma spielen. Das ist sogar nur halb-optional, denn das ist die einzige Seitenbeschäftigung, wo man mehrere Charaktere erhält. (beim Kartenspiel gibt es auch einen Charakter, aber da muss man theoretisch nur einmal spielen dafür). Mein Lieblingsproblem damit ist, dass das über 3 Runden geht und man insgesamt siegt, wenn man zwei davon gewinnt! Wenn man also 2:0 führt ... dann macht man natürlich noch die dritte Runde und verbrät sinnfrei Zeit. Das man auch generell nicht einfach Aufgeben kann und das Spiel - von mir aus verloren - beendet ist auch nervig. Das fehlt mir auch beim Kartenspiel oder auch noch bei diesen Kriegsspielen mit den Armeen. Wenn letztere zur Story gehören, ok, Pech. Aber das man auch die Testkämpfe nicht einfach abbrechen kann, wenn man sieht, das man verloren hat... wir erwähnten, dass es da ewig dauert und man nichts beschleunigen kann! Urgh!

Es gibt auch noch ein "Kochspiel", wo du und ein Gegner einer Jury - zufällige 4 Charaktere von dir - was kochen müssen und dann bewertet wird. Es ist schon fast zufällig, je nachdem wer da Jury ist, dass man gewinnt. Denn ist ja schön, dass alle Charaktere eine Lieblingsspeise haben. Aber wenn man die kocht und alle anderen Juryteilnehmer dann 0 Punkte vergeben hilft mir das wenig! Die Liste für das Lieblingsessen kann man überall Online finden. Aber im Prinzip müsste man eine Matrix erstellen mit allen über 100 Charakteren und über 50(?) Menüs, die man kochen kann und dann kann man auswählen, was man so auswählen sollte und das beste Ergebnis gibt. Vielleicht ist ja irgendwem Online mal langweilig und macht diese Mammutaufgabe.

Es gibt noch ein Schiffrennen, das bis auf die allerletzte Schwierigkeitsstufe völlig simpel ist und eben diese letzte eher Frustpotential enthält und man da ewig üben muss, um irgendwas zu reissen!
Auch gibt es eine Art Pferderennen, wo man Chocobos ... äh, nein, irgendwelche Eggfoot Kreaturen gegeneinander antreten lässt. Klingt mit "Füttern um die Fähigkeiten der Wesen zu verbessern" und der Möglichkeit die miteinander zu "Züchten" relativ komplex, aber ist irgendwie bisher reines Zahlengeschubse, denn die Rennen laufen automatisch ab und muss man - wiedermal ohne Möglichkeit der Beschleunigung - einfach angucken. Meist sehr langweilig.

Puh, jetzt habe ich sehr viel über nicht-Hauptspiel geredet. Aber muss sein. Denn das ist ein großer Punkt überhaupt! Denn wenn man mal in die heutzutage üblichen Achievements schaut, haben nicht so viele Leute das Spiel abgeschlossen. Ich spiele die GOG-Version und kann hier nichts verlinken (oder blicke es nicht), aber anscheinend nur 5% aller Spieler haben das Spiel beendet! Bei Steam sind es immerhin 16%. Aber eigentlich auch nicht so viele. Entweder sammeln alle auch ganz viel herum und beenden nichts - so ähnlich wie ich - oder geben auf. Die Reviews der Fans sind sehr gemixt. Viele bemängeln ähnliches wie ich, aber auch die Englische Übersetzung wird von sehr vielen kritisch gesehen. Eine der weitverbreitesten Übersetzungs"fehler" ist vermutlich das hier. Warum da gender irgendwie eingebaut wurde ... keine Ahnung. Die Stelle ist mir schon in der Demoversion aufgefallen, was das soll. Aber letztlich muss man auch sagen: Alle, die sich mega über die Übersetzung aufregen und im Prinzip eine 1 zu 1 Übersetzung wollt. Lest mal bitte eines der Legend of Localization Bücher. Ich hab jetzt nur das Earthbound Buch daheim als Referenz, aber da wird sehr gut erklärt, dass eine 1 zu 1 Übersetzung an vielen Stellen gar keinen Sinn macht! Speziell wenn sehr länderspezifische (auch im Falle von EC: Japan) Dinge erwähnt werden, die man dann bei uns in Europa oder in den USA gar nicht verstanden werden. Was wollt ihr dann mit einer direkten Übersetzung? Dann steht ihr auch da mit "Hä?" im Gesicht! Übersetzung ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe!

Die Grafik ist so in etwa 2,5D. Das ist natürlich freundlich zur Technik und passt auch. Ich glaube die idee war tatsächlich das aussehen zu lassen, wie die alten Spiele, nur "in hübsch". Mal hier im Vergleich.
Links: Suikoden - bereits als Remake und besserer Grafik. Aber man sieht die Pixelcharaktere.
Rechts: EC - ausgefeilte Charakterdarstellung.

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Was ich interessant finde ist, dass die Hintergründe gar nicht soooo unterschiedlich sind!
Auf jeden Fall schafft die allgemeine Grafik die Brücke zu schlagen aus der Vergangenheit zur aktuellen Technik! ... Was auch manche Leute bemängeln. "Was sollen diese schlechten 2D Charaktere???" Es war nie die Idee hier ein vollwertiges 3D zu erstellen. Was wollt ihr eigentlich?

Was ich vielleicht auch noch erwähnen muss ist die Balance zwischen den ganzen Charakteren. Schön, dass man da über 100 Leute hat. Aber ganz viele taugen halt mal gar nichts! Das ist mir direkt am Anfang aufgefallen, als einer der Hauptcharaktere halt mal sozusagen gar keinen Schaden macht. Und dabei denkt man, dass gerade die Hauptstorypersonen da halbwegs gut sind. Aber nichts ist damit. Ich spiele eigentlich nur mit der Hauptperson Nowa, alle anderen Start-Charakter sind nur Beiwerk. Oder später rekrutiert man jemand mit einer Bazooka! Wow, das ist bestimmt geiler, großer Schaden aus dem Rückraum ... Ok, macht weniger Schaden als mein dummer Tank in der ersten Reihe, der eigentlich nur da ist, Schaden zu erhalten und nicht groß auszuteilen.
Manche Personen sind auch reine Unterstützung und kämpfen nicht aktiv mit, geben aber spezielle Verbesserungen, wie z.B. ganz simpel, dass man mehr Erfahrungspunkte nach einem Kampf bekommt. Aber ehrlich: Wer nicht mit Aire rumläuft, so dass die allgemeine Bewegungsgeschwindigkeit auf der Oberwelt verdoppelt wird, hat verdammt viel Geduld! Es wirkt auch hier öfters sehr langsam.

Genug zum Allgemeine. Worum geht es in dem Spiel eigentlich? Die Story des Spiels ist relativ schnell erzählt:
"Du" bist eigentlich ein Kämpfer in einer Söldnergruppe, die so ein wenig für Ruhe und Ordnung in einem Land sorgen soll. Doch ein verfeindetes Nachbarreich lässt angeheuerte Banditen einen Krieg vom Zaun brechen und fällt in das Reich ein und man muss fliehen. Doch vor der Flucht bittet die Herrscherin den Protagonisten doch eine Rebellionsarmee aufzustellen, um den Feind aus dem Land zu schmeissen! Also machen wir das natürlich. Und hier kommt all das Burgausbauen, Leute anheuern, usw. ins Spiel. Es gibt ein paar Twists und Wendungen und die Story ist soweit durchdacht, aber auch nichts extra besonderes. Passt aber. Weiter die Story möchte ich nicht erzählen, das gibt Spoiler ;)
Aber prinzipiell muss man all diese Aufbauarbeit gar nicht leisten. Wenn ich hier endlich fertig bin möchte ich mal schauen, wie ein reiner "Storymode" abläuft und ob ich da Probleme bekomme. Denn das ist natürlich ein Vorteil mit den Sidequests, dass man sehr viel bessere Charaktere hat. Weiß nicht ob das ein Indiz ist, aber habe nach langer Rekrutierung mal endlich wieder bisle Story vorran getrieben und dabei zwei neue Charaktere dazu bekommen. Die hatten ein Startlevel von 38. Meine Hauptgruppe ist aber schon auf Level 45! Und damit bekomme ich in den - aktuell - schwersten Gegenden kaum noch Erfahrungspunkte. Bin also schon deutlich weiter hier.

So. Das war jetzt langes Geblubber. Ich habe gewarnt!
Aber ich gebe bei diesen Berichten immer eine Bewertung von 1-10 ab. Was vergebe ich hier? Hm, bin unsicher. Gibt schon etliche Makel. Aber ich hab schon verdammt viel Zeit da verbracht und das würde ich nicht machen, wenn es keinen Spaß macht. Vielleicht war es auch einfach FOMO was mich dazu gebracht hat. Aber am Ende des Tages muss man schon den Daumen hoch machen! Acht Helden(Punkte) für das Spiel!
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