Sooooo. Nach längerer Zeit kann ich hier endlich mal wieder einen Konzertbericht reinschreiben!
Und zwar war ich mal wieder im "üblichen"
Colos-Saal hier in Aschaffenburg. Etwas spontan habe ich vor ein paar Tagen gelesen, dass dort die Band
Panzerballett spielt. Noch nie gehört, gesehen oder sonstwas. Aber die Beschreibung vor allem dieses Spezialauftrittes unter dem Titel "X-Mas Death Jazz" klang plausibel und dachte, da geh ich einfach mal hin!
Karte an der Abendkasse war kein Problem, etwas merkwürdig war, dass ich auf Frage ob es Fotografierauflagen gibt, Aussage erhielt, dass man sowas ankündigen muss! Auf meine Verwunderung seit wann das so wäre und ich noch verwunderter wurde als die Antwort "schon immer" war (die letzten 30 Konzerte im Colos habe ich anscheinend illegal Fotos gemacht...), bekam ich immerhin Erlaubnis Bilder zu machen!
Also rein, Bierchen geschnappt und auf Beginn gewartet. Mal bisle umgekuckt: Publikum war relativ "alt", aber auch sehr junge Leute dabei (u.a. ein junges Mädel, das spätestens ab der Pause erhöhte Aufmerksamkeit erfuhr ;)). Fotografen mit Ausrüstung ähnlich mir waren nur zwei zugegen. Endlich mal nicht so hohe Konkurrenz
Wie auch immer kamen die 6 Jungs dann relativ pünktlich um 20 Uhr auf die Bühne. (Eigentlich sind die nur 5, aber hatten Special Guest einen Gitarristen von
Obscura dabei)
Als erstes die Fakten: ich erkläre ja immer gern für Uneingeweihte was für Musik gespielt wurde ... und das wird jetzt interessant! Der erwähnte Untertitel der Veranstaltung sollte schon Aufschluss geben. Auf der einen Seite harte Metal Klänge, dazu Saxophon und das ganze Musikalisch kombiniert in eine Art
Freejazz. Gegensätzliche Melodien, Rhythmuswechsel, Soli von sämtlichen Musikern, mehr Taktwechsel als man zählen kann, ... ein unglaublich krasses Ding! Lustigerweise meinte der "Chef" der Band (passend mit
Meshuggah T-Shirt) nach dem ersten Lied: "Wenn euch das nicht gefallen hat, dann werdet ihr am Rest heute auch keinen Spaß machen!"
But damn it: I like it!
Großteil des Sets war das komplette, neue Album "X-Mas Death Jazz" (daher der Name der Veranstaltung) in zwei Teilen; denn die Band machte mittendrin mal ein kleines Päuschen. Ansonsten war das letzte Lied vor der Pause und die Zugabe die einzigen Stücke, die nichts Weihnachtliches hatten. Was ich vielleicht zur Musik vielleicht auch sagen sollte: Diese Stücke waren alle auf bekannten Weihnachtsliedern basierend! White Christmas, Kling Glöckchen, Rudolph, ... usw. Konnte mit die Melodien zwischen den Gegenmelodien durchaus erkennen; vielleicht nicht einfach für unerfahrene Hörer, aber definitiv möglich!
Es ist jetzt schon über 10 Jahre her, da hab ich zufällig im Radio das Lied
I Am Santa Claus von
Bob Rivers gehört und ich meinte damals, ich hab den Glauben an Weihnachtslieder wiedergefunden!
... Nun, Jahre später, war es wohl Zeit für die nächste Eskalationsstufe! Danke Panzerballett!
Aber zurück zur Musik. Prinzipiell muss man es erleben und anhören um es zu glauben. Da geht der Bassist an seinem 6-Saiter ab, da werden Gitarristen neidisch ... weshalb diese sich das nicht bieten lassen und mit 8(!) Saiten kontern! Unglaubliches Instrumentalkönnen auf der Bühne! Ich frage mich auch immer noch, in wie weit die Soli auskomponiert sind, oder der Schlagzeuger einfach "spontan" auf die Solisten reagiert hat! Möglicherweise letzteres! Ich kann nur empfehlen mal den "Werdegang"
der Musiker zu lesen!
Da die Mannen sich fast nur auf ihre Musik konzentriert haben, gibt es ausser dieser eigentlich nicht so viel zu berichten. Einen
Schokonikolaus als Verschönerung der Bühne war noch ein netter Punkt und einige Ansagen hatten auch teilweise trockenen Humor gezeigt. Ich vernahm danach im Nebengespräch, dass die Band sonst sehr viel mehr noch "Kabarett" auf der Bühne macht und das diesmal etwas kurz kam ... aber trotzdem war es ein sehr kurzweiliges Vergnügen, das ich mir mit zwei CDs versüßt habe! Gerne wieder! Und allen Jazz und Progressive Metal Freunden kann ich diese Band nur herzlich empfehlen!
Alle Fotos gibt es
hier