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23.09.2014 14:10 Uhr   #183
So, ich habe ein paar Tage Urlaub, da wollte ich die Zeit nutzen hier ein wenig Einträge zu schreiben. Werden möglicherweise nicht so lang, aber dafür die Tage halt gleich mehrere hintereinander, damit ihr was zum lesen habt :)

Den Anfang macht ein Nachtrag zu meinem letzten Eintrag und dem "Sexismus in Videospielen". Also etwas mehr Fokus um die Geschichte um Anita Sarkeesian.

Der "Stress" ging ja los, als sie ihre Tropes vs. Women in Video Games Webserie starten wollte, mit der sie nach Seximus in Videospielen suchen/recherchieren wollte.
Und da fängt die Problematik an: Von mir aus sucht sie nach sowas. Und klar kann sie da genug finden! Aber ich könnte auch Kinofilme nehmen und ähnliche "Frauenvorurteile" und "Sexismus" finden. Um genauer zu sein, wird ja da auch schon viel von wegen Frauen und deren Rollen herum gemacht und Filme nach einem Bechdel Test (der kommt aus einem Comic!) bewertet! Aber das nur am Rande. Der große Unterschied zwischen Filmen und Videospielen ist das "Publikum"! (Gibt vermutlich mehr, aber ich picke mir mal diesen, entscheidenden Punkt heraus!) Also ich meine die Konsumenten von Filmen bzw. Videospielen.
Und zwar geht "jeder" ins Kino. Jung, Alt, Männlich, Weiblich, Groß, Klein, Dick, Dünn, ... man kann alles finden!
Prinzipiell gilt ähnliches eigentlich inzwischen auch für Video- und Computerspiele, aber der "Ruf" ist ja immernoch das "Kellerkind": Männlich, Jung, meist auch gleich noch fett (weil ja keine Bewegung ausser der Daumen), wohnt noch bei den Eltern und kennt Frauen nur aus Pornofilmen, die er guckt, wenn er nicht gerade zockt.
Also ich, so als Gamer, bin vermutlich mit mehr Frauen am Wochenende unterwegs als Anita, aber die Vorurteile sind nicht tot zu bekommen. Aber genau diese Vorurteile schwingen bei Anita im Hintergrund mit: Das die Spiele nämlich ja so sexistisch sind, um diesem "Bodensatz der Männlichkeit" zu gefallen! Eigentlich "toll" das mit Vorurteilen über Gamer die Vorurteile über Frauen in Videospielen begründet werden ... dabei behauptet Anita ja eigentlich selber, dass sie Spielerin ist (es gibt aber auch Quellen die was anderes behaupten!) und damit macht sie ihre Vorurteile eignetlich wieder kaputt. Oder ist das ala "Ausnahmen bestätigen(haben) die Regel"?

Auf jeden Fall ist diese Idee, dass Videospiele sexistisch sind, weil ja die meisten Spieler das auch sind und diese Rollenklischees der armen, schwachen Frau wollen, quatsch!
Ich habe ca. 20 Jahre Computer- und Videospielerfahrung. Und ich hab noch nie die Frauen in Videospielen als Schwach angesehen oder wollte die Frauen in meinem Umfeld so haben! Ich identifiziere mich auch nicht mit irgendwelchen Charakteren, so dass ich denke "Ja, ich bekomme die Frau am Ende!!!". Und das gilt nicht nur für mich, sondern für fast alle Computer- und Videospieler, egal welchen Geschlechts! Ja, es gibt irgendwelche Leute, die da völlig rein versinken ... die brauchen aber auch psychologische Betreuung und kein Niedermachen als Sexisten!
Nochmal detailierter: Wenn ich ein Spiel spiele, dann ist das ein Spiel! Die Charaktere haben nichts mit mir zu tun! Wenn ich Duke Nukem spiele, denke ich nicht "Wow, yeah, ich bekomm all die geilen Frauen!" ich denke nicht mal "Ich, als Duke Nukem, bekomm all die geilen Frauen!" sondern ... eigentlich denk ich gar nicht daran! Ich hab keine Zeit dafür! Ich muss schiessen, springen, Gegnern ausweichen, Schlüssel finden, ... Das irgendwo im Hintergrund ein "Damsel in Distress" Thema ist, ist völlig irrelevant! Wenn ich die ganze Zeit daran denken würde, würde ich das Spiel gar nicht schaffen können. Beim aktuellen, und im letzten Beitrag erwähnten, Super Meat Boy sogar noch schlimmer. Dabei hat man sein Bandage Girl eigentlich immer im Bildschirm. Aber man muss so exakte Aktionen machen, da kann man sich nicht mit dem Ziel beschäftigen! Eigentlich sind die meisten Spiele sehr philosophisch: "Der Weg ist das Ziel"!
Selbst bei Rollenspielen (da war/bin ich ja auch großer Fan) bin nicht "ich" am spielen, sondern Charaktere. Zugegeben, da man bei vielen RPGs Methodiken eingebaut hat, verschiedene Entscheidungen zu treffen, die dann das Spiel beeinflussen, möchte ich nicht ausschließen, dass irgendwo diese Entscheidungen ein wenig mit meinem eigenem Gefühl und Wesen zusammen hängen. Auf der anderen Seite war ich auch immer ein Fan davon, diese Rollenspiele mit einer "Agenda" durch zu spielen. So nach dem Motto: "Ich bin jetzt der freundlichste, selbstloseste Held und brauche kein Geld von irgendwem, wenn ich ihm helfe! Das ich helfen kann ist Dank genug!" ... und die nächste Runde des Spiels ist eher "Du willst, dass ich deine Katze aus dem Baum rette? Wieviel Geld gibst du mir dafür? ... Nee, das ist mir zu wenig, Tschüss!" angesagt! Vielleicht bin ich ja das alles; dann bin ich aber ein noch viel tollerer, vielschichtigerer Mensch , als ich bisher überhaupt schon dachte :)

Aufgrund all diesem kann ich einfach nur zu dem Schluß kommen:
- Video- und Computerspiele sind fast nie sexistisch
- Gamer identifizieren sich fast nie mit den Spielen und übernehmen auch nichts davon auf ihr Leben
(ich dachte das hatten wir mit der Killerspieldebatte bereits geklärt...)
- Anita sollte mal runterkommen und nicht so viel um Aufmerksamkeit haschen! ... Eigentlich bekommt sie auch jetzt von mir schon viel zu viel Aufmerksamkeit; daher beende ich das hier mal!
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