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10.04.2012 16:46 Uhr   #146
Ah, endlich wieder ein Konzert! Gut, das Letzte ist jetzt nicht soooo lange her, aber eigentlich wollte ich ja noch zu Arch Enemy, aber das Konzert wurde abgesagt bzw. verlegt und ich weiss noch nicht ob ich da Zeit habe :(

Aber egal, dafür hab ich jetzt zum ersten Mal eine Band gesehen, die mich schon sehr zu Beginn meiner "Metal-Karriere" beeinflusst hat: Rhapsody (of Fire). Als Support hatten die Italiener ihre Landsleute von Kaledon und Bejelit dabei. Statt gefunden hat das ganze natürlich mal wieder im Aschaffenburg-Obligatorischen Colos-Saal am 9.4.2012.

Alle drei Bands haben sich prinzipiell dem gleichen Genre - dem Power Metal - verschrieben, was natürlich eine passende Kombination ist. Ich habe allerdings "prinzipiell" geschrieben. Jede der Bands hat ihre eigene Herangehensweise an das Genre: Während Bejelit als Opener noch einem sehr direkten, "brutalen" Power Metal (gerne auch mal als "amerikanischer Power Metal" beschrieben) verfallen sind, sind die Headliner Rhapsody eher etwas "epischer" unterwegs und haben sehr starken Einsatz von Keyboard und orchestralen Tönen. Kaledon befindet sich irgendwo dazwischen; was die Reihenfolge des Abends Bejelit->Kaledon->Rhapsody natürlich sehr geschickt anordnet und zum "Höhepunkt" führt!

So, hier kommt normalerweise die Erkenntnis, dass ich so viel über die Bands blubbere und mal langsam zur Musik kommen möchte ... nicht heute! Ich bin irgendwie in schwatzhafter Stimmung, also geht es noch ein wenig allgemein weiter! :)

Durch das musikalische Genre konnte ich mir schon davor überlegen, wie der Abend und vor allem das Publikum aussieht. Einige Gedankengänge wurden erfüllt, andere nur teilweise. Zum Beispiel waren an diesem Abend deutlich weniger Leute zugegen, als bei Fates Warning, aber trotzdem waren beide Barbereiche des Colos-Saals geöffnet, bei Fates Warning nur einer. Warum ich solche Dinge vorhersehen kann? Nun, Power Metal impliziert eignetlich eine gewisse Fanbasis, die gerne mal ein-zwei-viele Bierchen trinkt; und das Colos-Saal ist natürlich erfahren genug, das zu wissen! Allerdings ist das auch ein Punkt, wo ich enttäuscht wurde: Im Verlaufe des Abends wurde ein Barbereich wieder dicht gemacht! Und auch Rhapsody "beschwerten" sich während ihres Auftritts, dass nur wenige Leute (~10!) ein Bier präsentieren konnten, um auf die Band zu trinken (ich leistete natürlich meinen Beitrag *hust*). Woran diese "Trockenheit" lag, weiss ich nicht. Gut, es war ja eben nicht ganz so voll und trotz toller Atmosphäre kam irgendwie nur wenig schwitziges und ausdürstendes Gefühl auf. Die Luft war eignetlich richtig angenehm für ein Konzert! Vielleicht liegt das an dem anderen Punkt, den ich vorhergesehen habe - und voll bestätigt wurfe: Der Anteil der holden Weiblichkeit war enorm hoch! Klar: epischer Power Metal mit Drachen und großen Helden kommt da halt besser an, als blutrünstige Satanisten :P Somit war es nicht verwunderlich einige hübsche Damen in netten Corsagen zu sehen. Die Bibliothekarin fiel da zwar aus dem Raster, aber gut... Ja, die Frau sah wirklich wie die klassische Bibliothekarin aus: Turnschuhe (gut, das vielleicht nicht ganz), normale Jeans, graues Oberteil, schlichte Brille, konservativ zusammengebundenes Haar ... alles passte! Sie war sogar noch klassischer durchaus attraktiv "geformt"! Da konnte ihr Freund mit einem präsenterem Bauch (eingepackt natürlich in hell blauen Pullover ... immerhin ne schwarze Hose hatte er an) als mein eigener natürlich nimmer ganz mithalten. Nichts desto trotz bekamen die beiden von Kaledon einen Publikumsapplaus gesponsort! Grund: Haben irgendwie kurz rumgeknutscht, der Sänger hat das gesehen und meinte dann inhaltlich: "Wir singen über Kriege und Zerstörung und trotzdem ist hier Liebe ..." und fand das toll!

Nun gut, bevor wir noch weiter auftrittstechnische Details aus dem Zusammenhang reissen, könnten wir ja doch mal langsam mit dem richtigen Bericht anfangen.
Pünktlich um 20 Uhr betraten also Bejelit die Bühne. Die Band ist eher unbekannterer Natur - zumindest kannte ich alter Power Metal Fan die noch nicht (kann ja auch nicht alles kennen) - aber sind schon einige Jahre unterwegs und wissen, wie man auf der Bühne agiert. Das Publikum wird also schon in den ersten Takten des ersten Liedes zum mitmachen aufgefordert und der erwähnt kraftvolle Power Metal tut bei den power metallig eingestelten Leuten sein übriges - ob die nun die Band kannten oder nicht. Es wird also mitgklatscht, mir damit die Foto-Sicht versperrt, aber alle haben schnell Spaß an der Sache. Bei drei Bands an einem Abend und Beginn 20 Uhr war es mir auch schon klar (noch ein Punkt): Die werden recht kurz spielen! So war es auch und deshalb hielten sich die Italiener nicht groß mit vielen Ansagen auf (ausser vielleicht die obligatorischen "I can't hear you!!!" Anfeuerungsrufe), sondern feuerten einen Song nach dem anderen ab. Das Publikum machte - wie gesagt - schnell mit und wurde warm ... da waren die etwa ~30min Spielzeit auch schon wieder dabei und die Band verliess die Bühne. Die Erkenntnis der kurzen Spielzeit hatte ich ja erwähnt, aber ich glaube nur vielleicht 15min mehr und wir hätten ein wirklich heißes Publikum bekommen. Dann wäre vielleicht auch mehr Bier geflossen ;)

Abkühlen war auch nur kurz möglich. Nach geradezu unglaublichen <10min Umbaupause wurde das Licht schon wieder gedämmt und Kaledon stellten sich auf die Bühne. Und verdammt, ich will so einen Mantel, wie ihn der Sänger hat! Schönes Leder, Knöchellang, relativ leicht/dünn wie es aussieht... Aber ich schweife ab, schliesslich machten die Leute auch noch Musik! Diese Band ist um einiges bekannter (ich hab die ersten 5 Alben...) und während bei Bejelit die Leute halt eher offen für Neues waren, konnte man hier die ersten wirklichen Fans entdecken, die sofort mittanzten und bangten. Auch schon erwähnt kamen hier jetzt erste Keyboardklänge in den Sound. Leider war auch aufgrund der "belegten Bühne" (Rhapsody hatten ihr doch größeres Schlagzeug schon im Hintergrund aufgebaut) die Positionierung des Keyboards eher ungünstig. Soundtechnisch ist es natürlich egal, wo der Mann an den Tasten steht, aber man bekam ihn halt kaum zu Gesicht in seiner dunklen Ecke. Ein Glück hab ich ihn in der Umbaupause dann nochmal am Merchendising Stand erwischt. Aber zurück zur Bühne. Die Mannen waren also schnell freudig empfangen und liesen dies das Publikum spüren. Obwohl ihre Spielzeit auch nur 5-10min länger war, als bei Bejelit, machten sie zwischendurch durchaus ihre Mätzchen und interagierten mit dem Publikum. Den Knutsch-Dank hab ich ja schon erwähnt, ein weiblicher Fan (ich erwähnte die Corsage?) die in der ersten Reihe abfeierte bekam einen Kaledon-Tanga (...) geschenkt und auch ansonsten wurde ein wenig Small-Talk gehalten und die Band prüfte öfters, ob wir noch da sind oder gab Grüße an ihren Mechendising-Mann weiter. Auch hier war erwähnterweise der Spaß schnell vorbei, aber die Meute war jetzt warm für die Headliner des Abends.

Die Umbaupause war diesmal ein wenig länger, weil das Schlagzeug der Vorbands und einige sonstige Technik beiseite geräumt werden musste. Aber auch Abseits davon gab es ein paar lustige Dinge zu berichten: Für Rhapsody war ein Kameramann unterwegs, der das Konzert fotografierte und filmte. Soll mal möglicherweise auf eine DVD. Einstieg war, dass er von der Bühne stand und eine jubelnde Menge fotografieren wollte. Das Publikum machte auch gerne mit. Bonuspunkte für den Kameramann, als er dann die Kamera rumdrehte und so klassisch "schau mal, wie es geworden ist" das Bild zeigte, was aus der Entfernung und von der der Bühne natürlich niemand sehen konnte. Der Mann bewegte sich dann ins Publikum und ich wechselte noch ein paar Sätze mit ihm. Hauptsächlich, weil er so eine genial Konstruktion hatte, um seine Kamera zu halten: Nette, gepolsterte Schulterstütze; ein Stativ, dass er in einer speziellen Gürtelhalterung steckte; und sogar eine Art Stoßdämpfer, um kleine Bewegungen auszugleichen. Gepaart mit dem doppelten Handgriff hatte er so eine gemütliche Filmhaltung. Sowas hätte ich zur letzten Tanz Gala gebraucht, als ich nach ca. 5h fotografieren langsam kaputten Rücken hatte; so wäre das viel gemütlicher gewesen! Nochmal Bonuspunkte für ihn: Er meinte, er hat sich das selbst gebastelt weil ihm das offizielle, was es anscheinend zu kaufen gibt, zu teuer war! Respekt!
Weitere Unterhaltung war dann beim Soundcheck, als das Mikrofon getestet wurde und der Mann auf der Bühne nicht das übliche "Test, Test, Check, One, Two, ..." von sich gab, sondern dem Soundmischer mitteilte, dass er doch darauf achten solle, den "on"-Schalter über dem Regler anzumachen, damit nicht das gleiche wie bei der letzten Show passiert... keine Ahnung, ob das wirklich passiert ist - also das der Soundmischer beim Auftrittsbeginn die Mikrofonleitung tatsächlich nicht freigeschalten hat - oder nur ein wenig getrolle war (der Soundmischer grinste sich auf jeden Fall einen ab), kam aber schon sehr geil rüber!

Doch genug der Kurzweiligkeit: Es betraten endlich die Headliner, Rhapsody of Fire die Bühne! Die meisten Besucher waren natürlich wegen ihnen da, also brauchte es nicht viel, dass die Hände klatschten, die Mähnen flogen und die Kehlen Urlaute aussießen. Kaledon hatte es mit ihrer begrenzten Spielzeit trotzdem vorgemacht, Rhapsody bauten das miteinander mit dem Publikum zwischen den Songs - und auch während der Songs - weiter aus. Mehrfach wurde erwähnt, wie toll sie uns (das Publikum) finden und wie wir mitmachen und feiern. Gut, dass wir jetzt nicht genug trinken hab ich ja schon erwähnt; meine Schuld war das ja nicht! Also liebe Fans: BIER!!!!
Und auch hier wurde eine Besucherin mit einem "Publikums-Ruf" geehrt; eine Künstlerin mit chinesischen Wurzeln hat anscheinend die ganze Band gemalt! Weiss jetzt nicht, um was für Bilder es sich handelt, habe jetzt durch schnelles googlen nichts gefunden, aber klingt ganz interessant.
Musikalisch war natürlich recht viel von ihrem aktuellen Album - was sie ja auf dieser World Tour weiter promoten - "From Chaos To Eternity", aber auch die Klassiker kamen nicht ungeschoren davon. Lieder wie "Dawn Of Victory" kann man natürlich nicht weglassen. Es wurde auch viel mit kleinen "Einspielern" gearbeitet und das Fehlen von Christopher Lee ausgeglichen. Positiv zu erwähnen - nach einigen eher mageren Konzerten - war, dass Rhapsody die 2h Spielzeit erreichten und leicht übertrafen. Die Zugabe war natürlich obligatorisch und mit "Emerald Sword" wurde das Publikum mit einem absoluten Kracher verabschiedet. Eigentlich war es aber nicht das letzte Lied, sondern ein wenig Instrumental und mit einem weiteren Einspieler gingen dann endgültig die Lichter an. Aber noch war nicht aus mit Rhasody, denn nur 1-2 Minuten später fanden sich die Bandmitglieder an ihrem Merchendising Stand ein, um noch Autogramme zu geben und für Fotos zu posieren. Wer noch mehr wollte, konnte auch noch 75 EUR investieren und ein VIP-Ticket kaufen! Keine Ahnung, was das noch implizierte und ob es da Koks und Nutten gab... ich muss ja leider am nächsten Tag arbeiten, da hab ich für sowas keine Zeit (und da ist mir mein Geld zu schade).

Ich war derweil bei den Vorbands und holte mir von Bejelit eine CD und von Kaledon ein T-Shirt und eine Baseball-Kappe. Kaledon war ich anscheinend noch von meinem kurzen Ausflug in der Pause und den Fotos von ihnen in Erinnerung und bekam noch kostenlos einen Kaledon-Gitarren-Pik und auf meinen Einkauf 5 EUR Rabatt! So macht das Spaß!

Insgesamt ein sehr toller und vor allem auch mal wieder sehr langer Abend, voll von guter Power Musik, coolen Bands und viel Spaß! Ich hab mal wieder viel zu viele Bilder gemacht, also rechnet mal nicht so schnell mit dem Ergebnis, aber ich werde es schon erwähnen!

Wie ganz zu Anfangs erwähnt war Rhapsody (damals noch ohne "of Fire") in den ersten Schritten meines Metal-Lebens recht prägend und ich war gespannt, ob sie jetzt - Jaaaaahre später - meine Freude von damals enttäuschen oder bestätigen. Fazit: Eindeutig positives Erlebnis! Superspaßiger Abend! Gerne wieder! Hoffe, sie lassen sich auf ihrer nächsten Tour mehr als einmal in Deutschland blicken! Und jetzt wartet gefälligst auf meine Bilder ;)
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